CAVALERA - Schizophrenia (Re-Recorded)
Mehr über Cavalera
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 21.06.2024
- Intro
- From The Past Comes The Storms
- To The Wall
- Escape To The Void
- Inquisition Symphony
- Screams Behind The Shadows
- Septic Schizo
- The Abyss
- R.I.P. (Rest In Pain)
- Nightmares Of Delirium
Bärenstarke Neueinspielung eines verkannten Klassikers.
Während die verbliebenen Herren bei SEPULTURA unlängst das Ende der Band angekündigt haben und sich aktuell auf großer Abschiedstournee befinden, haben die beiden Cavalera-Brüder Max und Igor offenbar wieder mächtig Spaß daran gefunden, der gemeinsamen Zeit bei der brasilianischen Thrash-Legende zu huldigen und die schmutzigen Perlen der ganz fernen Vergangenheit wieder etwas näher in Augenschein zu nehmen. Nach den Neueinspielungen des Debüts und der ersten EP hat sich das Brüderpaar nun den verkannten Klassiker "Schizophrenia" ein weiteres Mal vorgenommen und ihn klangtechnisch noch einmal eine Spur weiterentwickelt - so jedenfalls die bereits vertraute Theorie.
Schaut man jedoch, was die beiden Originalmitglieder zusammen mit PIG DESTROYER-Gitarrist Travis Stone und Familienmitglied Igor Amadeus Cavalera am Bass aus den neun regulären Tracks der Platte herausgeholt haben, kann man nur voller Zustimmung die Matte in Bewegung setzen. Die Atmosphäre der späten 80er wird hier richtig gut aufgefangen, man bleibt sehr nahe an den Originalen und versucht auch gar nicht erst, "Schizophrenia" unnötig zu modernisieren, sondern gibt dem Material lediglich noch etwas mehr Wucht vor dem Hintergund dessen, dass die Zeit des Original-Releases in allen Kompositionen greifbar bleiben soll.
Über die musikalische Qualität des Albums muss man derweil sowieso nicht streiten. Nummern wie 'Escape To The Void', die instrumentale 'Inquisition Symphony', das bedrohliche 'The Abyss' und das herrliche 'From The Past Comes The Storms' sind auditive Pflichtlektüren im Bereich des 80s-Thrash. Oftmals jedoch verkannt, weil der große Brude "Arise" später noch einen draufpacken konnte, deshalb aber nicht minder überragend, zumal sich hier zum ersten Mal dieser ureigene Gitarrensound herausentwickelte, der SEPULTURA bis hin zum "Roots"-Album begleiten sollte - und der als einer der wenigen markanten Signaturen aus dieser Sparte bis heute unerreicht geblieben ist.
Mit 'Nightmares Of Delirium' hat die Band schließlich noch einen starken Bonussong auf die Platte gepackt, der erneut eine sehr deutliche Antwort auf die Frage gibt, welche SEPULTURA-Inkarnation man künftig auf den Bühnen sehen möchte. Da von einer Reunion mittlerweile nämlich nicht mehr auszugehen ist, dürfen Max und Igor das Erbe gerne weitertragen - gerne auch mit reichlich viel Live-Berücksichtigung der "Schizophrenia"-Songs!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes