CAVE - Out Of The Cave
Mehr über Cave
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metalapolis Records
- Release:
- 15.03.2024
- Rat In A Hole
- Hero
- Screaming For A Saviour
- Send For My Soul
- Blinded
- Against The Fray
- Like A True Father
- Sizzling Seas
- New Found King
- The Gold Crown
- Deep Menagerie
Schwäbische "Supergroup" mit Tausendsassa Ronnie Munroe am Mikro.
Als ich Ronnie Munroe Mitte des vorletzten Jahrzehnts livehaftig bei METAL CHURCH erlebt habe, habe ich mir öfter mal die Frage gestellt, warum szeneweit noch nie jemand auf die Idee gekommen war, den Mann mit der Monsterstimme zu verpflichten - denn immerhin war der gute Kerl damals auch keine 20 mehr. Leider hielt die Liaison mit Kurdt Vanderhoof und seinen Mannen nicht allzu lange, und als Munroe wieder auf dem Markt war, bedienten sich unter anderen VICIOUS RUMORS, das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA und LILLIAN AXE bei dem kraftvollen Organ des unglaublich sympathischen Sängers. Dennoch konnte der gute Ronnie keine langfristigen Verpflichtungen eingehen, denn seine schwer kranke Frau kämpfte jahrelang gegen den Krebs und starb vor wenigen Jahren an der tückischen Krankheit. Seither hat man von Munroe abseits der sozialen Medien nicht mehr viel gehört - bis nun "Out Of The Cave" aufgeschlagen ist, das Album einer Truppe aus der heimlichen Metal-Landeshauptstadt Ludwigsburg, die ebenfalls von Munroes Qualitäten überzeugt war und den Mann überreden konnte, sich CAVE anzuschließen. Die Band hat kürzlich ihre erste Platte fertiggestellt und konnte auf eines sicherlich schon im Vorfeld vertrauen - dass ihr Sänger im Zweifelsfall den Unterschied machen würde!
Und genau das ist dann auch eingetreten. Die Truppe, die im süddeutschen Raum auch schon bei namhaften Acts wie CHINCHILLA und IVANHOE Erfahrungen gesammelt hat, präsentiert richtig starken Power Metal europäischer Machart, zu dem der amerikanische Sänger dann ein paar Sahnehäubchen verteilt. Angesiedelt zwischen BRAINSTORM, SYMPHORCE und dezenten SYMPHONY X-Querverweisen schleudert CAVE einige richtig fette Ohrwürmer durch die Boxen, nähert sich hin und wieder auch dem Prog-Business an und schlägt die Brücke schließlich bis hin zum Heavy Rock der 80er. Das Anfangsdoppel 'Rat In A Hole' und 'Hero' schlägt wie eine Bombe ein und wirft eine Hookline-Maschinerie an, die sich gewaschen hat, bevor in 'Screaming For A Saviour' vielleicht das absolute Album-Highlight mit einem formidablen Chorus die letzten Zweifel aus dem Weg räumt, inwiefern sich hier etwas wirklich besonderes anbahnt.
CAVE steuert zielsicher die verschiedensten Formate an, beglückt mit zwei starken Balladen ('Blinded', 'Like A True Father'), erinnert in den etwas vertrackteren Songs gerne auch mal an Bandleader Chris Loreys Zeit bei den schwäbischen Prog-Göttern in IVANHOE ('Sizzling Seas'), weiß aber in jedem einzelnen Song mit einem mächtigen Chorus wieder in die straighte Spur zu kommen. Nach den letzten Noten des ebenfalls bärenstarken Rausschmeißers 'Deep Manegerie', muss man daher gar nicht mehr lange nach den wichtigsten Erkenntnissen suchen, denn das zentrale Bewusstsein dafür, dass mit CAVE ein echter Hochkaräter aus der Taufe gehoben wurde, ist schon nach den ersten Riffs gesichert. Hoffentlich wird Munroe in seiner neuen Umgebung auch mal langfristig glücklich, seine Bandkollegen machen es ihm mit einer fantastischen Darbietung und richtig tollen Songs jedenfalls extrem einfach, mal wieder richtig zu glänzen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes