CAYNE - Beyond The Scars
Mehr über Cayne
- Genre:
- Gothic Rock / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Graviton
- Release:
- 29.06.2018
- No Answers From The Sky
- Torn Apart
- Blessed By The Night
- One More Chance
- Celebration Off The Wicked
- The Asylum Of Broken Hope
- A New Day In The Sun
- Bad Blood
- Slave
- Free At Last
- My True Nature
- The Crossroad
Licht und Schatten
Ein paar satte Riffs, ein grooviges Modern-Metal-Setting und ein entsprechend druckvoller Sound: Nanu, wird CAYNE nicht eigentlich als Gothic-affiner Act beschrieben, oder täuschen die Eindrücke, die in den ersten Sekunden des neuen Albums entstehen, gewaltig? 'No Answers From The Sky' offenbart ein richtig feines Gespür für den Mix aus melodischen Arrangements, packenden Hooklines und doch riffbetontem, zeitgemäßem Metal und setzt sofort einen Akzent, den man ehrlich gesagt so nicht erwartet hätte.
Leider jedoch relativieren sich diese Eindrücke im Laufe der Zeit wieder, da CAYNE gelegentlich sehr nah am Mainstream ist und vor allem in den softeren Stücken wieder verstärkt austauschbar klingt. Seichte Gothic-Rocker wie 'Torn Apart' und 'Celebration Of The Wicked' bringen "Beyond The Scars" auf den Boden der Tatsachen zurück, und dort lauern in diesem Fall reichlich Konventionelles, meist abgegriffene Melodien und schließlich auch Schemata, die man an anderer Stelle bereits zuhauf wahrgenommen hat. War der Opener folglich nur eine Eintagsfliege?
Nun, auch diese Frage darf man verneinen, denn abgesehen von den etwas ruhigeren Stücken ist "Beyond The Scars" ein durchweg ordentliches Album, das in seinen beschwingten Momenten ('Blessed By The Night', 'Slave') die gefälligsten Resultate erzielt und hier auch internationales Top-Niveau erreicht. Die Refrains haben meist etwas Mitreißendes, an einprägsamen Harmonien mangelt es dann auch nicht, und genügend Pep bleibt ebenso vorhanden, sofern CAYNE nicht gerade wieder in den Schunkelmodus verfällt und sich Ausrutscher wie 'One More Chance' erlaubt.
Letztendlich liegen Licht und Schatten hier eng beieinander, wobei die Erleuchtung schwerer wiegt als der finstere Tunnel. Und dennoch: Für das Optimum fehlt es den Italienern noch an Beständigkeit, was die Herrschaften auch mit einem halben Dutzend überzeugender Songs nicht komplett kaschieren können. "Beyond The Scars" hat Luft nach oben, zeigt aber auch Potenziale, auf die man künftig aufbauen kann!
Anspieltipps: No Answers From The Sky, Slave
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes