CEDRIC - Levity
Mehr über Cedric
- Genre:
- Post / Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- UNDRESSED Records / Popup Records
- Release:
- 18.03.2018
- Communion=Hoax
- An Escapade
- Levity
- In The Deep
- You Are Into It
- A Reflection
- White Sun Silver Sky
- Dead Or Alive
- Two Brothers
Spielt CEDRIC den Sound von heute?
Ich habe gerade letztens mit einem Freund darüber diskutiert, dass es relativ einfach ist, den (Rock-)Sound der 70er, der 80er und vielleicht noch der 90er auf die eine oder andere Weise klanglich festzulegen. Aber gibt es Trademarks für Musik für die Jahre nach der Jahrtausendwende? Wir kamen zur Schlussfolgerung: Nicht wirklich. Vielmehr scheint sich alles irgendwie im Kreis zu drehen, 70s-Rocker sind nach wie vor hip im Rock-Mainstream und der Metal suhlt sich selbstverliebt und selbstvergessen in den 80ern.
Ich möchte jetzt nicht CEDRIC als das große Exempel für einen neuen Sound darstellen. Aber es gibt momentan doch so manche Band, die Musikströmungen aus allem, was von Ende der 90er bis heute mit dem "Post"-Prefix kategorisiert wurde, zusammenfasst und zu etwas zusammenbraut, was zumindest für mich klanghistorisch nicht unbedingt nach "irgendwann früher" einsortierbar ist.
CEDRIC kommt aus Dresden, durchaus einer kreativen Hochburg deutschen Musikertums und vermengt Elemente aus den Überbleibseln von der Post-Rock-Welle mit Alternative, Indie-, und Noise-Rock-Elementen und einer gewissen emotionalen Beklommenheit, die Ende dieser 2020er auf so manchen Musikern und Hörern lastet. So ist der etwas dumpfe Sound meines Erachtens keine Produktions-Schwäche sondern konzeptionell bedingt und wenn man sich eingehört hat, auch nicht weiter störend. Gewöhnung bedarf auch der leicht weinerliche Gesang von Roman Köhler, der jedoch super in die Stimmung passt. Denn auch wenn die Musik oftmals repetitiver Natur ist und sich oft langsam aufbaut, verliert CEDRIC niemals den Fokus oder überfordert den Hörer mit einem musikalischen Dogma. CEDRIC lässt es eher fließen, verändert sich stetig und beugt somit einer Schwermuts-Überwältigung vor. Vor allem gelegentliche Blechbläser-Sounds sorgen für Farbtupfer.
Sympathisch ist mir als altem Bergfreak auch das Cover. Ich glaube, wenn ich das nächste Mal wieder den abendlichen Ausblick von einem Bergsee aus betrachte, leg ich doch glatt mal CEDRIC ein.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker