CELIA, DAVID - I Tried
Mehr über Celia, David
- Genre:
- Singer / Songwriter
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Proper / Rough Trade
- Release:
- 11.10.2010
- Turnout
- Séverine
- Wishful Thinking
- I Tried
- Sergio
- I'm Not Texan
- Instant Puppy Love
- Crush
- Bug's Apocalypse
- Running Out Of Time
- Life Is A Dream
- Marcus
- Séverine (featuring Sacha Toorop)
Ein beeindruckendes Kleinod der stillen Tonkunst
David Celia ist bereits seit längerer Zeit mit seiner halbakustischen Gitarre unterwegs und hat vor allem in seiner kanadischen Heimat ein starkes Following. Hierzulande kamen Fans von Singer/Songwriter-Songs bereits in den Genuss seines letzten Releases "This Isn't Here", der aufgrund seiner manchmal recht sperrigen Kompositionen und des nicht immer packenden Roots-Rock-Anstriches noch nicht den nötigen Erfolg erzielte. "I Tried" kann man daher sicherlich als symboliche Reflexions-Floskel bezeichnen, definitiv aber auch als neeue Chance für den nunmehr begnadeten Songwriter. Mit seiner neuen Scheibe erreicht Celia nämlich plötzlich ein Level, welches ihn in die Spitze einer europaweit schmerzlich vernachlässigten Szene treibt.
Zunächst sieht es allerdings so aus, als würde der Gitarrist und Sänger den Kurs seines letzten Albums konsequent weiterverfolgen. Beschwingte Nummern wie 'Turnout' und das 60s-lastige Tanzvergnügen 'Séverine' überzeugen mit guten Melodien und einer BEATLES-Affinität, die jedoch noch nicht ins letzte Detail ausgeprägt ist. Ganz anders sieht es da schon in den folgenden Minuten aus, die Celia bewusst ruhiger angeht, und in denen er sich konsequent den ganz großen Namen des Genres annähert. Bob Dylan scheint die Triebfeder in einem Song wie 'I Tried' gewesen zu ssein, die Country-Nummer 'I'm Not Texan' geht ebenso wie das düstere 'Bug's Apocalypse' auf das immer wieder unterschätzte Vermächtnis von Neil Young zurück, Johnny Cash hat in den letzten Takten ebenfalls seine Aufwartung, und wenn es dann doch mal wieder ein wenig schwungvoller und lebendiger zugeht, dürfen Paul Simon und Art Garfunkel sich als maßgebliche Inspiratoren ebenfalls einschalten.
Alles ist stimmig, vor allem die brillanten Harmonien, die Celia in seinem Minmalismus niemals ausspart und vor allem im Schlussdrittel zur Geheimwaffe eines ruhigen, aber doch sehr bewegenden Sounds auserkoren hat.
Mit "I Tried" hat Celia daher auch nicht bloß einen Versuch gestartet, sondern einen richtigen Hochkaräter zusammengestellt, der aus der Ruhe und Besonnenheit seines Schöpfers jede Menge Kraft schöpft. Wem mal nach einem durch und durch schönen Album ist, der sollte Celias dritte Scheibe nicht aus den Augen verlieren!
Anspieltipps: I Tried, Crush, Bug's Apocalypse
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes