CELTIC FROST - Into The Pandemonium (Re-Release 2017)
Mehr über Celtic Frost
- Genre:
- Dark / Progressive / Death Metal
- Label:
- Sanctuary Records
- Release:
- 30.06.2017
- Mexican Radio
- Mesmerized
- Inner Sanctum
- Tristesses De La Lune
- Babylon Fell
- Caress Into Oblivion
- One In Their Pride
- I Won't Dance
- Rex Irae (Requiem)
- Oriental Masquerade
- Sorrows Of Moon (Bonustrack)
- The Inevitable Factor (Bonustrack)
- In The Chapel In The Moonlight
- Ib Ub Their Pride (Re-Entry Mix - Bonustrack)
- The Inevitable Factor (Alternate Vocals - Bonustrack)
Zweifelhafter Re-Releases eines Metal-Meilensteins.
Wiederveröffentlichungen von Alben des Labels Noise Records stehen gerade hoch im Kurs, und so ist es kein Wunder, dass nach Bands wie VOIVOD oder RAGE nun mit CELTIC FROST auch eine absolute Perle des damaligen Stalls der deutschen Firma in diesem Rahmen Beachtung findet. Jedoch wurden die Neuauflagen von insgesamt vier Scheiben der Schweizer schon im Vorfeld kontrovers diskutiert. So wurde das Projekt zu Beginn insbesondere von Tom G. Warrior öffentlich unterstützt, der dementsprechend auch beim Remastering und der Gestaltung der Re-Releases involviert war. Anfang diesen Jahres machte der CELTIC FROST-Fronter allerdings verständlicherweise einen Rückzieher, nachdem seine Liner-Notes für die Platten vom aktuellen BMG-Management rigoros zensiert wurden, wobei vor allem jegliche Kritik an der Führungsetage von Noise Records von Streichungen betroffen war. Aufhalten konnten diese Probleme den geplanten Release der Scheiben allerdings nicht, und so liegt hier nun eine rundum überarbeitete Version des 1987er Albums "Into The Pandemonium" vor mir.
Rein musikalisch ist es dabei wirklich erstaunlich, wie frisch und progressiv dieser Meilenstein der Metal-Geschichte auch gute dreißig Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung noch immer klingt. Songs wie das famose 'Mesmerized', das finstere 'Inner Sanctum' oder 'Rex Irae (Requiem)' sind auch auch heute noch als absolute Klassiker zu betrachten und insbesondere das Remastering schafft es, den Tracks noch ganz neue Details zu entlocken, ohne dabei die ursprüngliche Stimmung dieser gigantischen Platte zu zerstören. Zusätzlich wird in der Retrospektive auch noch einmal deutlich, dass Tom G. Warrior und seine Mitstreiter ihrer Zeit mit den hier verarbeiteten elektronischen Versatzstücken locker ganze fünf Jahre voraus waren und so ein wenig die Entwicklung von Industrial oder der Neuen Deutschen Härte vorwegnahmen.
Das alles werden die eingefleischten Anhänger der Schweizer allerdings bereits seit Langem wissen, also braucht es wie immer bei Neuauflagen Bonus-Content, um das Interesse an einem erneuten Kauf zu wecken. Hier sieht es allerdings musikalisch recht düster aus, denn mit Ausnahme der Reihenfolge der Songs ist die Tracklist identisch mit der des Re-Releases aus dem Jahr 2006 und offeriert Besitzern jener Edition in dieser Hinsicht wenig Neues. Ganz anders sieht es da schon beim Artwork aus, denn für die Wiederveröffentlichung wurde die Scheibe mit einem deutlich erweiterten Booklet ausgestattet und kommt im schicken Digi-Book daher, das optisch viel hochwertiger aussieht als das einfache CD-Case der sonstigen Auflagen. Zusätzlich wurde auch das Cover farblich überarbeitet, sodass viel mehr Details der ursprünglichen Grafik zu erkennen sind, während gleichzeitig auch die unschönen horizontalen Schriften entfernt und durch ein kleineres Bandlogo und den Albumtitel ersetzt wurden, wodurch auch hier das eigentliche Bild viel besser zur Geltung kommt.
Ob allein diese Aspekte für eine erneute Anschaffung der Platte ausreichen, darf durchaus bezweifelt werden. Ebenso zweifelhaft wie dieser Punkt ist auch die Werbecampagne, bei der immer noch der Anschein erweckt wird, dass der Re-Release mit voller Beteilungung der ehemaligen CELTIC FROST-Mitglieder entstand, auch wenn das ganz offensichtlich nicht der Fall ist. Wer diesen Meilenstein der düsterne Schwermetall-Kunst allerdings noch nicht in seinem Regal stehen hat, dem kann ich diese Version von "Into The Pandemonium" nur wärmstens empfehlen, denn diese Scheibe gehört definitv in jede gut sortierte Sammlung.
- Redakteur:
- Tobias Dahs