CELTIC LEGACY - Guardian Of Eternity
Mehr über Celtic Legacy
- Genre:
- Power
- Release:
- 05.03.2008
- The Sentinel
- Celtica
- Afterworld
- Forevermore
- King Of Thieves
- Absent Friends
- Erinmor
- Dance On Ye Grave
- Forgive Me
- Guardian Of Eternity
Diese irische Band gibt es schon seit einer guten Dekade, hat es aber aufgrund permanenter Besetzungswechsel bislang erst auf zwei Veröffentlichungen gebracht: "Celtic Legacy" (1998) und "Resurrection" (2003). Diese sind in der Presse teilweise sehr euphorisch abgefeiert worden. Ein Umstand, der nicht zuletzt auch im grandiosen Gesang von Mark Guildea, der auf dem vorliegenden Werk von Ciaran Ennis ersetzt wurde, begründet lag. Leider ist es nun aber der neue Sänger, der es mir anfänglich schwer machte, mich mit dem Material anzufreunden. Seine Stimme ist zwar gut, klingt mir allerdings an vielen Stellen zu gepresst und angestrengt. Ein Umstand, an den ich mich erst gewöhnen musste.
Aber ich greife vor. Die Musik des irischen Quintetts lässt massive Parallelen zu IRON MAIDEN erkennen, da man gern im Galopp durch die Kompositionen riffelt. Dabei reitet man mal forsch den Berg hinab, mal aber auch über holpriges Kopfsteinpflaster. Ein Umstand, bei dem auch der beste Gaul mal ins Straucheln kommen kann. Vor allem dann, wenn der Parcours zu lang wird. So will 'King Of Thieves' überhaupt nicht aus dem Quark kommen und schleppt sich im Midtempo über sechs lange Minuten ins Ziel und auch das flott temporierte 'Afterworld' hat seine Längen. So gehen mir hier die scheinbar unendlichen "Woahohoho"-Chöre mächtig auf den Senkel. Aber bei jener Kompositionstechnik verstricken sich die eisernen Vorbilder auch gern mal.
Ansonsten jonglieren die Jungs relativ gekonnt mit eingängigen Melodien, zackigen Rhythmen und schicken Arrangements. Wenngleich mir der irische Folklore-Aspekt ein bisschen zu sehr im Hintergrund bleibt - lediglich die Verwendung der Tin Whistle in 'Erinmor' zaubert traumhafte Highland-Bilder auf den Hirn-Beamer - verstehen es CELTIC LEGACY, mich gut zu unterhalten. Davon hätte ich gern mehr beim nächsten Mal.
Trotzdem schimmert irischer Flair aufgrund der Melodien und der textlichen Ausrichtung deutlich durch diesen Tonträger, der mit dem Abschluss-Doppel gar zwei herausragende Kompositionen bietet. Vor allem der Titel gebende Rausschmeißer sticht nicht allein aufgrund seiner zweistelligen Spielzeit aus dem übrigen Material heraus. Gefühlvolle Leadgitarren, die unwillkürlich an selige THIN-LIZZY-Tage erinnern, leiten diesen Track behutsam ein und selbst Sänger Ciaran Ennis belegt hierauf, dass er sehr wohl gefühlvoll intonieren kann. Warum das in einigen anderen Songs nicht funktionieren will, leuchtet mir nach dieser Leistung absolut nicht mehr ein. Geht doch. Die geliebte Tin Whistle darf in dieser Nummer übrigens auch noch einmal solieren. Wunderbar!
In freudiger Erwartung auf mehr Songs dieses Kalibers schließe ich dieses Review.
Anspieltipps: Guardian Of Eternity; Forgive Me; Erinmor; For Evermore
- Redakteur:
- Holger Andrae