CENTRIC JONES - The Antikythera Method
Mehr über Centric Jones
- Genre:
- Space Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- ProgRock Records
- Release:
- 08.03.2012
- Crushed
- Shadow Song
- All For One
- Boomer
- Dream In Trees
- Pyrrhic Victory
- Fading Time
- Morphogenic
- Save Me
- Then
- Pulse
- Antikythera Mechanism
Ein Pool der Kreativität, ein Output der Langatmigkeit
Wenn man den Musikern von CENTRIC JONES eines definitiv nicht abschlagen kann, dann ihren unbändigen Drang, aus ihrer Musik etwas Einzigartiges herauszuholen. Das Trio ist in den psychedelischen Noten beheimatet, scheint mit den Anfängen des Space Rock bestens vertraut, hat ein Faible für außergewöhnliche, progressive Klänge und liebäugelt nicht selten auch mit den Keyboard-schwangeren Szene-Vorreitern, die da vor allem YES heißen. Insofern darf man vom ersten Silberling "The Antikythera Method" eigentlich eine ganze Menge erwarten. Theorie und Praxis sind jedoch - wie so oft - zweierlei. Denn unterm Strich ist die weitläufige Exploration, die CENTRIC JONES hier antreten, eine Geduldsübung, die über viele langatmige Passagen nicht selten ins Jenseits driftet.
Insbesondere die Startphase des neuen Albums ist ein nervlicher Härtetest, weil die Songs recht träge aufgebaut sind und das gelegentlich pompöse Keyboard noch keine sphärischen Akzente zu setzen vermag. 'All For One' ist zwar angenehm verspielt, 'Boomer' glänzt ebenfalls mit kurzen opulenten Passagen, doch irgendwie will der Funke nach den ersten gut 20 Minuten nicht überspringen. Erst die Loslösung vom Art-Rock-Geschehen gestaltet "The Antikythera Method" interessanter und zugänglicher: Das knappe Tasten-Interlude 'Pyrrhic Victory' leitet den stärkeren Teil des Albums ein, der mit dem dezent klassischen 'Fading Time', dem experimentellen 'Morphogenic' und dem Neo-Progger 'Antikythera Mechanism' seine Höhepunkte feiert. Doch auch in Halbzeit Numero zwo agieren CENTRIC JONES nicht immer zielsicher und verzetteln sich in ihren manchmal recht elegisch formulierten Spielereien. Die Band verbindet einen Wust an Ideen, kommt aber häufig genug auch an den Punkt, an dem es rein atmosphärisch betrachtet schon too much wird. 'Save Me' und 'Then' mögen mit einzelnen Harmonien auffallen, sind aber eben jene Beispiele, die eine polarisierende Wirkung ausüben. Und selbst das knappe 'Pulse' schafft es nicht, sich einfach mal von den melodischen Ansätzen leiten zu lassen und verfällt allzu schnell wieder in das bunte Kuddelmuddel, das zwar kunstfertig inszeniert, aber eben nicht ansprechend emotional performt wird.
Unterm Strich ist "The Antikythera Method" ein wirklich schwieriges Album, bei dem der streckenweise langatmige Output der enormen Kreativität der Damen und Herren gegenübersteht. Daher ist die Scheibe auch nur echten Die-Hard-Proggies zu empfehlen, die genügend Geduld aufbringen und auch über manchen trägen Moment hinwegsehen können.
Anspieltipps: Morphogenic, Antikythera Mechanism
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes