CENTRICA - Centrica
Mehr über Centrica
- Genre:
- Progressive Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Musea Records
- Release:
- 25.11.2008
- Centrica Experience
- Secret Vision
- DNA Part 1
- DNA Part 2
- Reality And Illusion
- Dulcedo
- Eternal Dimension
Anspruchsvoller Instrumentalstoff mit Hang zu Jim Matheos und John Petrucci!
Instrumentaler Prog Metal ist, war und wird auch immer Special Interest bleiben, selbst wenn die Besetzungen der betroffenen Bands und Projekte noch so prominent sind. Letzteres können die Italiener von CENTRICA noch nicht einmal von sich behaupten, schlagen sich auf ihrem gleichnamigen Debütalbum jedoch mehr als achtbar. Deutlich inspiriert von den Solowerken eines Jim Matheos und dem OSI-Projekt, lässt der Vierer ein paar wilde Breaks aufeinandertreffen und kreuzt sie mit den etwas melodischeren Elementen, die CENTRICA zweifelsohne aus einem Inspirationsquell namens DREAM THEATER aufgesorgen haben. Was die Atmosphäre der Tracks und den darin aufgebauten Kontrast mit den experimentellen Phasen angeht, ist "Centrica" hingegen ganz klar von Matheos' Hauptband FATES WARNING beeinflusst, zumindest von deren letzten beiden Alben, die sich hier vor allem in der Rhythmusarbeit deutlich widerspiegeln.
Mit diesem Grundgerüst ackern sich CENTRICA schließlich durch sieben relativ Break-lastige Tracks, lassen dem Hörer aber speziell zu Beginn kaum eine Chance, Zugang zu den komplexeren Arrangements zu gewinnen. Erst mit dem ersten Part von 'DNA' geht es eine Spur relaxter zu, bevor dann der getragene zweite Teil und das melodische, gelegentlich noch verspielte 'Reality And Illusion' etwas Ruhe in die Sache bringen. Mit wachsender Spielzeit offenbaren sich daher nicht nur die offenkundigen Parallelen, sondern auch die musikalischen Intentionen der Italiener. Zwar verfehlen diese in manchen Stücken immer noch den Punkt, beweisen aber dennoch, dass man komplexe Musik auch mit Überlänge basisch gestalten kann und nicht mit bombastischen Elementen überfrachten muss. Der Einsatz der Keyboards, die hier wirklich nur für die passende Stimmung zuständig sind, ist in diesem Bereich beispielhaft, die Arbeit der Gitarren indes nicht weniger. Was Girgio Rovati hier auf den sechs Saiten hervorzaubert, ist genial, zumindest solange ihm nicht das Temperament durchgeht. Und das ist gerade in den ersten beiden Kompositionen noch deutlich der Fall.
Nun, "Centrica" ist insgesamt ein gutes Album mit einigen Wenns und Abers. Die Ansätze überzeugen, die instrumentale Performance sowieso. Ab und zu schweift das Quartett aber noch zu weit vom eigentlichen Fokus ab und vergisst das Grundarrangement eines Songs schonmal. Doch derartige Probleme beschleichen das Album dann doch nicht in dominanter Form, weshalb das CENTRICA-Debüt all denen ans Herz gelegt sei, die FATES WARNING und DREAM THEATER in gekoppelter Form auch gerne mal solo genießen würden. So in etwa ist nämlich das Resultat dies ersten Platte einzuschätzen.
Anspieltipps: DNA, Reality And Illusion
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes