CEPHALIC CARNAGE - Xenosapien
Mehr über Cephalic Carnage
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Relapse / SPV
- Release:
- 25.05.2007
- Endless Cycle Of Violence
- Divination & Volition
- Molting
- Touched By An Angel
- Vaporized
- Heptarchy ( In The U.K.)
- G.lobal O.verhaul D.evice
- Let Them Hate So Long As They Fear
- The Omega Point
- Megacosm Of The Aquaphobics
- Ov Vicissitude
Die Bekloppten sind wieder da! Und sie sind immer noch bekloppt und gaga und kaputt. CEPHALIC CARNAGE gehören zu der Gruppe Extrem-Knüppler, bei der man froh ist, sie nicht in der eigenen Bude rumhängen zu sehen. Wenn sie sich in geselliger Runde ausschließlich Ballaballa-Songtitel wie 'Megacosm Of The Aquaphobics' oder 'Kill For Weed' (zu finden auf dem 2005er "Anomalies") ausdächten, könnte man eventuell noch ein Auge zudrücken. Aber ich befürchte, dass sie in solchen Situationen schnell was demolieren, den Wellensittich anzünden, den Ficus in der Ecke beleidigen oder einfach nur das Tor in eine andere Dimension aufstoßen.
Die Amis können sich ihren Humor im Unterschied zu einigen anderen Pappnasen absolut leisten, denn auch "Xenosapien" ist das genaue Gegenteil von Kaspermucke und in jeder Beziehung 'ne todernste Kiste. Technisch über jeden Zweifel erhaben, brettern, blasten, grinden, grooven, keifen, doomen, proggen, grunzen und frickeln die Denver-Boys durch elf intensive, körperlich spürbare State-of-the-art-Geballer-Tracks. In den einzelnen Nummern stecken jede Menge Ideen, Breaks und Richtungswechsel, und dennoch ist das alles nicht zu viel des Guten. Warum man sich damit nicht überfordert fühlt, ist schwer zu sagen. Vielleicht ist es die pechschwarze, Sogwirkung entwickelnde Atmosphäre, die den Laden zusammenhält - keine Ahnung. Aber selbst beim Erstkontakt mit den bemerkenswert gestörten 'Divination & Volition' und 'Heptarchy (In The U.K.)' (hier geht das alte Doppelhörnchen hinter seinem Fünf-Uhr-Tee in Deckung) verzieht man nicht das Gesicht. Andere Songs sind im Vergleich dazu etwas zugänglicher - allen voran das großartige 'Endless Cycle Of Violence', das einem die Klamotten am Leib glatt bügelt, der Funeral-Doom-Koloss 'G.lobal O.verhaul D.evice' (wie selbstverständlich fügt sich ein Saxophon in den Gesamtsound ein) und das gefährlich schnell durchs Unterholz fegende 'Touched By An Angel'.
CEPHALIC CARNAGE sind eine Urgewalt, die viele Death-Metal-Bands schlicht überflüssig macht. Man bekommt Todesblei, sogar im Überfluss, aber zusätzlich noch so viel mehr (z. B. ein PRIMUS-artiges Bass-Break in 'The Omega Point' oder VOIVOD-Schrägheit). Wer braucht da noch die umpfzigsten CANNIBAL CORPSE-Nachäffer? Für Nihilisten mit Faible fürs Zeitraffer ist dieser hässliche Zusammenstoß aus Grind, Wahnsinn und MORBID ANGEL genau die richtige Medizin. Sollte man haben, das Ding!
Anspieltipps: Endless Cycle Of Violence, G.lobal O.verhaul D.evice, Divination & Volition, Touched By An Angel
- Redakteur:
- Oliver Schneider