CEREMONY OF SILENCE - Hálios
Mehr über Ceremony Of Silence
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 19.07.2024
- Primaeval Sacrifice
- Serpent Slayer
- Moon Vessel
- Eternal Return
- Light Runs Through Light
- Perennial Incantation
- King In The Mountain
Räudig, beklemmend und scheppernd - und irgendwie nicht immer stimmig!
Die Boshaftigkeit des modernen Black Metal gepaart mit der rohen Zerstörungskraft technisch beschlagenen Death Metals der etwas älteren Schule - diese vertraute, aber manchmal doch sehr individuell ausgelegte Kombination gibt es auch auf dem zweiten Longplayer von CEREMONY OF SILENCE auf die Lauschlappen, und wie schon auf "Oútis" dürften die Meinungen zu "Hálios" recht weit auseinandergehen, weil einige produktionstechnische Mängel ihren Teil dazu beitragen, dass die infernalische Durchschlagskraft hinter den eigentlichen Möglichkeiten der Slowaken zurückbleibt. Und dabei sind es auch diesmal wieder absolut hervorragende Ideen, die hier angerissen werden, aber nicht immer zur bekömmlichen Vollendung kommen!
"Hálios" lebt auf jeden Fall von den vielen düsteren Zwischensequenzen, die in das manchmal post-metallisch angehauchte, eher sphärische Treiben eingebaut werden. Findet man auf der einen Seite Elemente von DECAPITATED, MORBID ANGEL und HATE ETERNAL wieder, sind es konträr dazu einige fast schon melancholische Parts, die mit einer beklemmenden Tiefe aufbereitet werden und den schwarzmetallischen Kontrast zum recht interessanten Geschepper aufbieten - doch der Wermutstropfen bleibt: Der Endmix kann diese Detailfülle nicht immer adäquat reproduzieren, so dass gerade beim Drumming und überhaupt bei der Rhythmusarbeit einiges primitiver daherkommt, als es eigentlich nötig ist und die Band nicht jenes Volumen erzielt, welches vor allem Stücke wie 'Moon Vessel' und 'Light Runs Through Light' richtig gut hätten gebrauchen können. Speziell auf der Zielgeraden verliert die Band diesbezüglich dann vollends den Faden und steigert sich in einen sehr chaotischen Schlusstrack hinein, der den Ambitionen von CEREMONY OF SILENCE nicht wirklich gerecht werden kann. 'King Of The Mountain' mag die gemeine Attitüde mitbringen, nicht jedoch das kompositorische Niveau, welches die Osteuropäer zu Teilen in der ersten Hälfte haben aufbieten können.
Und so bleibt "Hálios" eine durchaus gespaltene Angelegenheit; einerseits ist die eigenwillig finstere Grundstimmung irgendwie ansteckend, andererseits geht das Songwriting unnötig komplexe Wege und lässt sich dann auch vom Gesamtsound mächtig unterbuttern. Betrachtet man die Rohideen der einzelnen Songs, bleibt die Platte immer noch sehr interessant. Bei der finalen Ausarbeitung lässt sie aber dann doch zu viele Federn, als dass man in Euphorie verfallen möchte!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes