CESSATION OF LIFE - Path Of Totality
Mehr über Cessation Of Life
- Genre:
- Speed Metal
- Release:
- 25.08.2008
- Murder In The Pit
- Waiting For The End
- Admitting
- Life In Camarillo
- Necropolis
- Reason To Live
- Ignorance And Apathy
- Untranquil Seas
- Hot Rod Heaven
- Into Pieces
- Everyone And Everything
- The World Today
Ein Leckerbissen für Old-School-Fans von US-Speed-Metal der Marke AGENT STEEL. Eine Retro-Kiste, die man entweder abgöttlich lieben oder hassen wird.
Hier kommt was ganz Feines für alle Old-School-Fans und Puristen des US-Speed-Metals: CESSATION OF LIFE kommen aus Kalifornien und legen uns mit ihrem neuen Werk "Path Of Totality" ihr mittlerweile viertes Studioalbum vor. Sie sind so dermaßen in den Achtzigern verwurzelt, dass es der einen Fraktion wahrscheinlich die Freudentränen in die Augen treibt, während die andere nach nur wenigen Sekunden kopfschüttelnd die Scheibe wieder aus dem Player nehmen wird. Dieses Album lebt und atmet den Geist von Bands wie AGENT STEEL mit jeder verstreichenden Sekunde. Mir persönlich ist das ein bisschen viel Retro, denn das Quartett hat sich beispielsweise auch in Sachen Produktion zu einer Zeitreise in die Vergangenheit entschlossen, wobei selbst damals einige Scheiben besser geklungen haben. Man kann es auch übertreiben.
Ich unterstelle den Jungs jetzt mal, dass diese ganze Retro-Kiste volle Absicht ist, denn ansonsten würde "Path Of Totality" nicht mal als Vorabdemo eines Demos durchgehen. Die Gitarren drücken nicht, der Gesang ist recht eindimensional produziert und verschwindet ebenfalls größtenteils im Hintergrund. Von einer kraftvollen und dynamischen Produktion sind wir im vorliegenden Fall ziemlich weit entfernt. Auch dürften wir es hier mit unterschiedlichen Aufnahmesessions zu tun haben, so dass man nicht unbedingt von einem homogenen Album reden kann. Wie gesagt, das sind vernichtende Kriterien, wenn man CESSATION OF LIFE mit heutigen modernen Maßstäben messen würde. Setzt man jedoch die Old-School-Brille auf, klingt alles schon wieder authentisch und mit viel Seele. Da gehören sogar die zahlreichen Ungenauigkeiten beim Einspielen zum guten Ton. Metal pur.
Die Songs sind allesamt sehr flott gehalten, wobei sich die Gitarristen überwiegend mit 16tel durch die Gegend schrubben und auf prägnante Riffs verzichten. Schlagzeuger Ron Ostlund wirbelt wie ein Weltmeister, trägt damit aber auch entscheidend dazu bei, dass einige Songs etwas wirr und chaotisch wirken. Spielerisch hervorzuheben wären die Leads von Gitarrist Marty Mostad, der einige feine Geschichten abfeuert und damit für reichlich Farbtupfer und Ausrufezeichen sorgt. Der Gesang von Chris Violence erinnert in Tonhöhe und Ausdruck teilweise etwas an Martin Walkyier zu seiner Zeit bei SABBAT und muss schon fast als aggressiver Sprechgesang bezeichnet werden. Bei 'Waiting For The End' und 'Everyone And Everything' legt er den Gesang etwas tiefer an, was ihm und der Musik deutlich besser liegt. Besonders stark kommt seine Stimme beim rockigen 'Hot Rod Heaven' zur Geltung, bei dem sich die Kalifornier mal positiv an einem Dirty-Rock-Song probiert haben.
Abschließend kann ich das Werk nur allen Old-School-Fans ans Herz legen. Hört auf jeden Fall mal rein. Allen anderen muss ich dagegen raten, einen großen Bogen um die Kalifornier zu machen. Wegen etwaiger Kaufmodalitäten solltet ihr die Band einfach direkt kontaktieren.
Anspieltipps: Everyone And Everything, Hot Rod Heaven, Untranquil Seas
- Redakteur:
- Chris Staubach