CHAIN CODE - Synthetic Outcomes
Mehr über Chain Code
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.10.2024
- Human(kind Of)
- A New Face
- They're Not Mad Scientists
- Unlearn
- My Buddy
- Inadequate
- Junk Piles And Their Lonely Owners
- Reaching Out
- In Line
Eine allzu frostige Performance in einem spektakulären Instrumentalwirbel.
Dass CHAIN CODE maßgeblich von KING CRIMSON beeinflusst wurde, kann das Duo aus Milwaukee auf seinem neuen Silberling absolut nicht verleugnen. Die beiden Musiker bringen auch noch Namen wie VOIVOD, PRIMUS und FRANK ZAPPA ins Gespräch, so dass man sich bereits darauf einstellen kann, ein paar freakige, mitunter psychedelische Noten geboten zu bekommen, ohne auch nur einen Ton von "Synthetic Outcomes" gehört zu haben.
Die zu erwartetende Vielschichtigkeit spiegelt sich dann auch in allen neun Nummern der neuen Platte umgehend wider. CHAIN CODE wählt einen gelegentlich alternativen Gitarrensound, der in den relativ wilden Arrangements manchmal ein wenig eigenartig erscheint und auch nicht immer besonders gut funktioniert. Dies mag damit zusammenhängen, dass Schlagwerker Lewis sein Instrument im Endmix sehr weit in den Vordergrund bringen konnte und man die vielen bizarren Leads gar nicht so eindeutig zuordnen kann, vielleicht aber auch daran, dass der Bass hier eine tragende Rolle spielt und die sechs Saiten oftmals verdrängt. Dominant ist derweil auch der extrem eigenbrödlerische (Sprech-)Gesang von Mastermind und Multiinstrumentalist MuRphry, dessen mechanische Darbietung am Ende auch das wichtigste Zünglein an der Waage sein wird. Denn so spannend und aufregend die Band ihre instrumentale Performance auch aufbereitet, so bleibt der Stoff aufgrund der vokalen Darbietung durchweg gewöhnungsbedürftig und auch stets unterkühlt. Der Frontmann bringt keine spürbaren Emotionen auf, ist auch offenkundig nicht imstande, ein wenig Variation in seine Stimme zu bringen und ist dennoch so raumgreifend präsent, dass hier klare Einschränkungen entstehen, die den großen Ambitionen von CHAIN CODE definitiv im Wege stehen. Denn wo an anderer Stelle feine Spannungsbögen gesponnen werden, entstehen am Mikro klare Limits, die ein wenig konträr zum eigentlich so vielschichtigen Output auf "Synthetic Outcomes" laufen.
Von daher ist es einfach auch schwierig, diese Scheibe als Gesamtes zu genießen, weil die Progression dort ein Ende findet, wo die Songs von Gesang begleitet werden - und das ist in nahezu allen Phasen des Albums der Fall. Dass die beiden Musiker exzellente Songschreiber sind, steht sicherlich außer Frage. Mangels einer überzeugenden Performance zumindest in einzelnen Teilen ist "Synthetic Outcomes" aber dennoch schwerlich genießbar.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes