CHAIN REACTION - Vicious Circle
Mehr über Chain Reaction
- Genre:
- Heavy/Thrash/Doomcore
- Intro
- Everlasting Fear
- Worlds Of War
- Values
- Inner Struggle
- Slave
- Disbelief
- Phantom Life
- Stark Reality
- Freedom
- Strong Words
Vor mittlerweile sechs Jahren starteten einige polnische Jungs unter dem Namen CHAIN REACTION ihre musikalische Laufbahn. Auch wenn man hierzulande bisher noch nicht wirklich auf die Formation aufmerksam geworden ist, muss unbedingt erwähnt werden, dass es den Jungs bereits gelingen konnte, sich in der Heimat einen sehr guten Ruf zu erspielen. Im Anschluss an die Veröffentlichung ihrer ersten EP "Id" (2006) schafften es CHAIN REACTION nämlich, mehr als 50 Gigs in Polen spielen zu können. Da für "Id" aber dennoch nicht der erhoffte Deal eingeheimst werden konnte, versuchen es die Herrschaften mit ihrem aktuellen Silberteller "Vicious Circle" erneut in Eigenregie.
Zunächst sei angemerkt, dass die Scheiblette für diese Art von Veröffentlichung sehr professionell rüberkommt. Ein Digipack ist im Underground ebenso wenig Usus wie ein dermaßen fetter Sound, den uns die Polen zu bieten haben. Ob es ihnen damit gelingen wird, endlich bei einem Label unterzukommen, bleibt zwar vorerst noch abzuwarten, hinsichtlich der Ausführung und ihrer Musik selbst, sollte es aber nur noch eine Frage der Zeit sein, ehe wir uns an Werken von CHAIN REACTION auch auf breiterer Basis erfreuen dürfen. Ihr Stil-Mix aus allerlei klassischem Heavy Metal jedweder Art, jeder Menge an Doomcore und Rock der Südstaaten, Thrash der groovenden Art, Death Metal mit ebensolchem Groove, aber auch reichlich Melodien und einer dezenten Portion Metalcore klingt wahrlich innovativ - und zudem wissen die Jungs durch sehr zahlreich vorhandene Tempo- und Stimmungswechsel für Furore zu sorgen.
Weiters muss die zunächst gewöhnungsbedürftige Stimme von Sänger Barton erwähnt werden. Er trägt seine Texte sehr variabel und mit Inbrunst vor, kommt in den getragenen Passagen gar an die Intensität von Größen wie Kirk Windstein heran, weiß aber zudem auch durch derbes Gebrülle und mitunter für derlei Klänge gar unerwartet hohe Schreie zu imponieren. Aber ganz egal, wie der Knabe auch vorträgt, sein Herzblut ist jeder Silbe deutlich anzuhören. Barton leidet seine Songs nicht nur, er weiß auch seine Aggressionen auf diese Art perfekt und authentisch wiederzugeben.
Ähnlich verhält es sich auch bei der Musik selbst: CHAIN REACTION werden definitiv keinen Preis für ihre Melange gewinnen können, dazu klingen sie zu wenig eingängig, doch dafür ungemein glaubwürdig und eigenständig. Eine derartige Hingabe, die hier über die gesamte Spielzeit nachvollziehbar ist, lässt keinen Zweifel aufkommen, dass die Polen dieser Musik einfach verfallen sind und es keineswegs darauf anlegen, nun endlich erfolgreich zu sein.
Vor allem dann, wenn die Jungs das Tempo eher gedrosselt haben und dadurch ungemein wuchtig und intensiv loslegen, wie in 'Worlds Of War', dem New-Orleans-getünchten 'Slave' oder dem finalen 'Strong Words', in dem rifftechnisch in bester JUDAS PRIEST-Manier aufgegeigt wird, wissen die Jungs zu begeistern und werden wohl nicht nur bei mir Begeisterungstürme auslösen.
Anspieltipps: Worlds Of War, Slave, Strong Words
- Redakteur:
- Walter Scheurer