CHANNEL ZERO - Feed 'Em With A Brick
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2012
Mehr über Channel Zero
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Graviton (Rough Trade)
- Release:
- 01.06.2012
- Hot Summer
- Guns Of Navarone
- Electric Showdown
- Freedom
- In The City
- Angels Blood
- Side Lines
- Hammerhead
- Capitol Pigs
- Ammunition
- War Is Hell
- Ocean
Die lang erwartete Rückkehr der Belgischen Metal-Legende.
Als die Kunde der CHANNEL ZERO-Reunion die Runde machte, hofften nicht wenige Alt-Fans, dass die Belgier wieder an ihre thrashigen Debützeiten anknüpfen würden und nicht so sehr an die späteren Groove-Metal-Werke "Unsafe" und "Black Fuel", welche allerdings deutlich erfolgreicher waren.
Ich selbst bin in der komfortablen Situation, dass mir beide Phasen der Band gut gefallen haben, auch wenn das Debüt die stärkste Scheibe der Band ist und bleibt. Das liegt zum guten Teil an Sänger Franky DSVD, dessen markante Stimme mich immer zu packen wusste und mich ein wenig an FLOTSAM & JETSAMs Eric A.K. erinnert.
"Feed 'Em With A Brick" macht vom ersten Ton an klar, dass sich das Quartett wieder an ihre erfolgreiche Phase in den Neunzigern erinnert hat und es mächtig grooven lässt. 'Hot Summer' katapultiert einen direkt zurück ins Jahr 1996, als dieser Stil seinen Höhepunkt feierte. Das geht direkt ins Bein und die Stimme von Franky DSVD hat nichts von seiner Kraft und Wirkung verloren. Wer hier Thrash Metal à la 'The Pioneer', 'Succeed Or Bleed', 'Painful Jokes' oder 'Chrome Dome' erwartet, wird sicher enttäuscht. Allerdings - und das ist das Problem mit "Feed 'Em With A Brick" - gibt es auch deutlich zu wenige Groove-Granaten, die auf "Unsafe" ('Suck My Energy', 'Help', 'Run W.T.T.') und dem abwechslungsreichen "Black Fuel" ('Black Fuel', 'Fool's Parade') noch massig vorhanden waren.
Im Gegenteil, bei Songs wie 'Capitol Pigs' oder 'In The City' sind die Arrangements und Riffs sogar langweilig. Da rettet alleine Franky DSVD die Nummern.
Die Überraschungen kommen dann erst im Schlussviertel. 'Ammunition' kommt einem unweigerlich extrem bekannt vor. Und richtig, exakt dieser Song ist auch auf dem aktuellen PRONG-Werk "Carved Into Stone" zu hören. Das ist natürlich kein Zufall, Diebstahl oder Abkupferei, sondern wurde von CHANNEL ZERO und PRONG-Frontmann Tommy Victor gemeinsam verfasst und für den jeweiligen Longplayer von beiden Bands eingespielt. Wegen des Gesangs ziehe ich die CHANNEL ZERO-Version leicht vor.
Mit 'War Is Hell' und 'Ocean' hat man sich die besten Nummern für das Finale aufgehoben. 'War Is Hell' hat einen erstaunlich melodischen Refrain und vor allem ein grandios gesungene Bridge, während 'Ocean' wohl so etwas wie die Ballade des Albums ist, wo Franky DVSD sein ganzes Können aufzeigen darf.
Diese zwei Songs sind es dann auch, die mein Urteil von einem "grundsolide" auf "knapp gut" zu hieven vermögen. Denn in weiten Teilen ist "Feed 'Em With A Brick" nur ein Aufguss von "Unsafe" und "Black Fuel" geworden, ohne echte Akzente zu setzen. Schade, denn da war deutlich mehr drin.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk