CHAOS ENGINE RESEARCH - The Legend Written By An Anonymous Spirit Of Silence
Mehr über Chaos Engine Research
- Genre:
- Modern Metal / Progressive Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 29.09.2014
- Passion's Burning Flame
- Critical Mass
- Go Away
- Psychotic Waltz
- Cruel Ultimatum
- Break The Chains
- All-Pervading Illusion
- Monument Of Silence
- Sign Of Transformation
- Pleasure Of Killing
- Night Butterfly
- Epilogue
(Über)ambitioniertes Debüt im modernen Metal.
CHAOS ENGINE RESEARCH ist ein polnisches Projekt, das sich mit seinem Debüt "The Legend Written By An Anonymous Spirit Of Silence" einiges vorgenommen hat, wie der Titel bereits vermuten lässt. Zwischen Alternative, Modern Metal und Thrash-Anklängen hat sich Bandkopf Marcin ein Konzept über den Zustand unserer Welt, beschrieben aus der Sicht eines kürzlich Verstorbenen zusammengezimmert und mit zahlreichen Mitmusikern und -Künstlern ausgearbeitet. Musikalisch klingt das Ergebnis wie eine professionelle Melange aus SOILWORK, moderneren SEPULTURA und etwas ILL NINO, druckvoll produziert und kompetent eingespielt.
Viel Groove, etwas Percussion, aggressives Gebrüll in verschiedenen Lagen und kraftvoller melodischer Gesang bilden einen munteren Reigen und sorgen für einiges an Abwechslung. Das Songwriting ist durchweg anspruchsvoll und vermeidet konventionelle Strukturen, soweit wie möglich. Darunter leidet dann allerdings etwas die Hörbarkeit des Albums, denn wenn es eines gibt, das den musikalischen Vorbildern SOILWORK und ILL NINO gemein ist, dann sind es eingängige Refrains, die im harten Songmaterial immer wieder für poppige Lichtblicke sorgen. Diese fallen bei CHAOS ENGINE RESEARCH leider noch recht schwach und unauffällig aus, was ihre Wirkung stark beschränkt. So verläuft sich der Hörer immer wieder zwischen Thrash- Groove- und Hardcore-Passagen, die gelegentlich von akustischen Verschnaufpausen unterbrochen werden, ohne dabei eine echte Struktur zu finden, an der er sich im Album orientieren kann.
Und wenn ich es schon kaum schaffe, mich im musikalischen Teil des Albums zurechtzufinden, wie kann ich dann noch die Zeit und Muße finden, mich mit den anspruchsvollen Texten auseinanderzusetzen? Richtig, das wird nicht leicht und die Band opfert hier ihren textlichen Anspruch auf dem Altar der musikalischen Ambition, was bei dem betriebenen Aufwand - man hat einen professionellen Englisch-Übersetzer zu Rate gezogen - besonders schade ist. Abgesehen davon bietet "The Legend..." aber trotz fehlender Eingängigkeit eine ganze Reihe äußerst hörenswerter Momente, die das gesamte Album immer wieder zu einer unterhaltsamen Angelegenheit machen und Freunden der oben genannten Referenzbands sollte das Projekt mindestens einen Lauschangriff wert sein.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst