CHAOS INVOCATION - Reaping Season, Bloodshed Beyond
Mehr über Chaos Invocation
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- World Terror Committee
- Release:
- 10.03.2018
- Where Hearts Shall Not Rest
- Calling From Dudail
- To Fathom The Bloodmist
- MenSkinDrums Of Doom
- Obsessions Is Always The Answer
- The Search Of Keys And Gates
- Blackmoon Prayer
- Luciferian Terror Chorale
- Chaos Invocation
- Bloodshed Beyond
- Ajna Assassins Absolute
Hier kommt das Inferno!
Es gibt nicht viele Black-Metal-Alben, bei denen der nihilistische Kerngedanke so stark implementiert ist wie auf dem neuen Werk von CHAOS INVOCATION. Die Band spuckt Gift und Galle und zeigt sich extrem aggressiv, ohne sich dabei in purer Raserei zu verlieren - auch wenn Letztgenannte gerade im hinteren Teil des neuen Albums ein wesentliches Merkmal ist. "Reaping Season, Bloodshed Beyond" ist das pure Inferno, zwischenzeitlich mal kurz ausgebremst, weil seine Verfasser sich mit quälenden Elementen aus dem depressiven Part des Genres auseinandersetzen, dann aber wieder teuflisch und pfeilschnell bis zur letzten Note!
Ja, es ist dieses unglaubliche Brutalität, mit der CHAOS INVOCATION beeindruckt, aber auch diese unkonventionelle Haltung beim Songwriting. Das neue Album progressiv zu nennen, würde vielleicht einen Schritt zu weit gehen, aber das international gemischte Ensemble verfolgt durchaus höhere Ansprüche, die sich schließlich auch im technischen Vermögen der Musiker ausdrücken. So werden auch durchaus längere Gitarrensoli eingebaut, und trotz der rauen Gangart nimmt sich "Reaping Season, Bloodshed Beyond" auch gelegentlich das Recht heraus, ein bisschen verspielter zu agieren - zumindest solange die ursprüngliche Brachialität nicht gefährdet ist.
Dennoch hat die Platte auch ihre Tücken, die sich vor allem in den oftmals sperrigen Arrangements verbergen. CHAOS INVOCATION wehrt sich gegen strikte Strukturen und programmatische Schemata. Es mag zwar hin und wieder Parallelen zu DISSECTION und ANOREXIA NERVOSA geben, aber wirklich eingrenzen lässt sich das Material nicht, weil die Band voller Überraschungen steckt und diesen Effekt auch stringent ausspielt. Dies spricht zwar zusätzlich für die innovative Gestaltung des Albums, bedeutet aber auch, dass man mit "Reaping Season, Bloodshed Beyond" nicht auf Anhieb zurechtkommt. Ist die erste Hürde jedoch genommen, öffnet sich ein beispielhaftes, finsteres Teufelswerk, das die Band sofort in die schwarzmetallische Favoritenliste des jungen Kalenderjahres bringt - endlich, denn dort konnte sich die Band mit ihren ersten beiden Langspielern noch nicht etablieren!
Anspieltipps: MenSkinDrums Of Doom, Luciferian Terror Chorale
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes