CHAOS PATH - The Last Sign Of Eden
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Chaos Path
- Genre:
- Melodic Black Metal / Melodic Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 06.09.2024
- Death King
- Of Fury And Wrath
- None Shall Survive
- Anthem Of Destruction
- Night Of The Blade
- Dark Times
- Beyond The Silence
- Firestorm
- The Last Sign Of Eden
- Hall Of The Dead
- Resistance
Völlig gegen den Strom - und genau deshalb spannend!
Eigene Nischen in der extremen Szene sind heutzutage echt selten geworden, wenngleich sie hier und dort noch existieren. Eine dieser Truppen, die von Anfang an keine große Rücksicht auf Konventionen genommen hat und ihre ganz eigene Interpetation finsteren Metals gefahren hat, hört auf den Namen CHAOS PATH und gestaltet ihr Pogramm gelegentlich auch dem Bandnamen entsprechend. Mit "The Last Sign Of Eden" beschließt die Band dieser Tage einen Albumzyklus, der sicherlich seine inhaltlichen Tücken hat und einige nicht ganz so leicht verdauliche Ideen mitbringt, am Ende des Tages aber definitiv von sich behaupten kann, abseits der bekannten Linien ein paar Akzente gesetzt zu haben. Das alleine ist schon mal eine ganze Menge wert!
Trotzdem wird es sich wohl kaum verhindern lassen, dass die elf neuen Songs über weite Strecken polarisieren werden, weil sie teilweise recht ungewöhnliche Wendungen nehmen und eben nicht die Erwartungen an einen typischen Release aus dem melodischen Black Metal erfüllen. Dies mag daran liegen, dass CHAOS PATH einerseits keine Hymnen produziert und auch von penetranten Hooklines nicht viel hält, andererseits aber auch daran, dass die Performance zu Teilen ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Frontmann Ancient Weapon verbringt nämlich eine Menge Zeit damit, seine Vocals eher in eine etwas kauzigen Variante aggressiven Sprechgesangs zu pressen, was gerade dann, wenn die Songs etwas mehr Fahrt aufnehmen, Geschmackssache bleibt. Insbesondere in Stücken wie dem flotten 'Firestorm' oder dem gelegentlich an BATHORY erinnernden 'Beyond The Silence' fehlt hier vielleicht eine Nuance Ausdrucksstärke, deren Mangel aber auch aauf die gesamte Distanz zum Stolperstein werden könnte. Zumindest dann, wenn man sich auf den ohnehin nicht stromlinienförmigen Output nicht in Gänze einlassen kann.
Doch auch sonst bietet "The Last Sign Of Eden" an manchen Stellen Angriffsfläche, sei es nun beim thrashigen Riffing, das gelegentlich etwas mehr Energie vertragen könnte, bei den zwischenzeitlich abrupten Breaks, die speziell in 'Of Fury And Wrath' und 'None Shall Survive' etwas Verwirrung stiften, oder in jenen Parts, in denen AMON AMARTH kurzzeitig grüßt ('Anthem Of Destruction'), die erhoffte Hymne aber dennoch ausbleibt. Dem gegenüber steht jedoch spannend aufgemachtes Songwriting, ein richtiger Strauß sehr interessanter Ideen und trotz aller Kritik ein Album, das dem melodischen Black Metal aus einem ganz anderen Blickwinkel noch einmal neue Impulse verschafft. "The Last Sign Of Eden" wird nicht jeden Geschmack treffen, dafür ist die Scheibe auch zu weit entfernt von vertrauten Schemata, hat aber auf jeden Fall etwas Besonderes an sich, dem man sich irgendwie nicht entziehen kann. Reinhören sei daher definitiv empfohlen, um sich hier selbst ein Urteil zu diesem musikalischen polarisierenden Werk erlauben zu können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes