CHAOSBAY - Are You Afraid?
Mehr über Chaosbay
- Genre:
- Progressive Metalcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Circular Wave/Tonpool
- Release:
- 13.09.2024
- Are You Afraid?
- Bigger Than You
- Don't Kill Me
- Eye For An Eye
- From Soldier To Prophet To Sinner
- Maniac In The Mirror
- Money
- Nostalgia
- Phantom Heart
- Psycho
- The Way To Hell
Nichts für Angsthasen.
Ich mag Überraschungen, vor allem, wenn sie so positiv ausfallen, wie eine neue CHAOSBAY, denn damit hätte ich tatsächlich noch gar nicht gerechnet, das letzte Album "2222" ist schließlich gerade mal zwei Jahre jung. Konnten mich die Berliner mit ihrem modernen Prog-Metal-Sound a la TESSERACT und PERIPHERY bereits überzeugen, bin ich gespannt auf die Antwort auf die uns hiergestellte Frage: "Are You Afraid?"
Das Album führt den eingeschlagenen Weg des Vorgängers weiter, tönt also sehr modern und brachial einerseits, melodiös und eingängig andererseits. Die Mischung aus Härte und Melodie ist nahezu perfekt. Man bekommt schnell einen guten Überblick über "Are You Afraid?", nach ein, zwei Durchgängen kann man bereits mitsingen oder headbangen, zudem ist das Album mit Highlights geradezu übersät. Der Gesang von Sänger/Gitarrist Jan Listing ist trotz Breakdowns und tiefer gestimmten Gitarren überwiegend clean gehalten, dabei sehr kraftvoll und gut verständlich. Hinzu gesellt sich ein fetter Breitwandsound, der aber transparent genug ist, um die Musik "atmen" zu lassen (Stichwort "Ghostnotes"!). Erfreulicher Weise ist der Bass dieses Mal als solcher erkennbar - der bis zum Anschlag verzerrte Bass-Ton war auf "2222" ein Manko.
Aber von vorne. Los geht es mit dem ersten Kracher, der zugleich Titeltrack ist. Unmissverständlich wird dem Hörer mit elektronischen Sounds klar gemacht, dass Scheuklappen hier fehl an den Ohren sind. Der Refrain mit der Textzeile "Stand Up, All You People Get Up, All You People Wake Up" brennt sich gleich in die Gehörgänge, der erste Breakdown inklusive das obligatorische "Blegh" sitzt. 'Don't Kill Me' wartet mit einem gnadenlosen Puls und technischem Riffing auf, 'Eye For An Eye' hat den Fokus auf einen Refrain, der wiederum ein fieser Ohrwurm ist. Der vermehrte Synth-Einsatz in 'From Soldier To Prophet To Sinner' funktioniert hervorragend, mit 'Maniac In The Mirror' folgt der nächste Hit.
Der Energielevel ist nun seit dem ersten Track beachtlich hoch und soll es auch mit 'Money' noch bleiben, bis 'Nostalgia' und 'Phantom Heart' die ersten und einzigen Verschnaufpause bieten. Aber nur, um mit 'Psycho' nochmal richtig aufzudrehen, der Song dürfte mein Favorit des Albums sein. Ein sehr klug arrangierter Track mit starken Gesangsbögen und viel Dynamik. Das Album endet mit 'The Way To Hell' etwas getragener, der fette Breakdown zum Schluss kickt einen aber gleich nochmal in den Allerwertesten und sorgt dafür, dass man "Are You Afraid?" auf Repeat anwirft.
Apropos, zurück zur Eingangsfrage: Angst? Muss man wirklich nicht haben. Wohl aber einen Faible für moderne, harte Sounds und große Refrains. Dann bekommt mit "Are You Afraid?" ein Album, das viel Spaß macht und sich nicht hinter großen Szene-Namen zu verstecken braucht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke