CHAOSFEAR - One Step Behind Anger
Mehr über Chaosfear
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Corrosive Musik
- Hard Time For The Wrong Man
- Incongruous Possession
- One Step Behind Anger
- Driven By Hate
- Denied Rights
- Minds Temptation
- Dust Structure
- Detestation Inc.
CHAOSFEAR sagen über sich selbst, dass sie "ehrliche Musik" machen. Und nach Einfuhr von "One Step Behind Anger" kann man dem ohne Einschränkung zustimmen. Jeder Song strahlt pure Spielfreude aus, es bollert permanent, und man merkt einfach, dass die Jungs tierisch Bock auf ihren Sound haben und jede Menge Herzblut für diese Platte vergossen wurde. Die Brasilianer brennen ein Thrash-Metal-Feuerwerk ab, das es in sich hat. Die Einflüsse und Elemente SLAYER/THE HAUNTED (70 Prozent), alte SEPULTURA (zehn Prozent), Death-Metal-Riffing (zehn Prozent) und -Harmonien (zehn Prozent) werden zu einem hochexplosiven Gemisch verrührt, das mit voller Wucht gegen die nächste Wand geschleudert außer ein paar schwarzen Rückständen überhaupt nichts mehr übrig lässt. Im Vergleich zu diesem Trio wirken SEPULTURA und SOULFLY unabhängig von stilistischen Unterschieden und trotz zuletzt aufblitzender Klasse beim Max-Cavalera-Trupp wie satte Rentnerbands.
Den Vorwurf, eintönige Highspeed-Rödler zu sein, müssen sich die Burschen dabei absolut nicht gefallen lassen. Sie nehmen sich immer zur rechten Zeit zurück, damit sie anschließend umso wuchtiger zuschlagen können. So rattert das von einem wunderprächtigen Riff angeschobene 'Hard Time For The Wrong Man' zunächst affenschnell über den Thrash-Highway, schaltet später zwei Gänge runter und holt coole Andreas-Kisser-Harmonien aus der Schatulle, nur um dann wieder voll zu beschleunigen. Und in dieser Erstliga-Manier geht's weiter. 'One Step Behind Anger' und 'Driven By Hate' sind gnadenlos abwechslungsreiche Kracher, mit dem obergeilen 'Denied Rights' (und allen anderen Songs der Scheibe) faltet man 'ne Combo wie LEGION OF THE DAMNED locker auf Normalgröße zusammen, und 'Minds Temptation' könnte auf jedem europäischen Festival bestehen und für mächtig Action sorgen.
Dass die Produktion insgesamt ein wenig dumpf ist, nimmt man bereits nach dem ersten Durchlauf nicht mehr wahr, und die Qualität der Tracks verbietet es ohnehin, sich über den nicht ganz perfekten Sound (den sowieso jeder anders definiert) Gedanken zu machen. Genauso wenig von Belang sind die stimmlichen Parallelen zwischen Fernando Boccomino und Cavaleras Maxe; daran kann er schließlich nichts ändern. Und das darf keinen Thrasher davon abhalten, sich schleunigst auf http://www.myspace.com/chaosfear einzuloggen und seinen Ohren was Gutes zu tun. Ein Jammer, dass die Platte momentan nur in der Heimat der Kerle zu haben ist. Aber kurz bei CHAOSFEAR anzufragen, ob und wie man als Nicht-Brasilianer an sie rankommen könnte, kostet erst mal nichts.
Anspieltipps: Denied Rights, Driven By Hate, One Step Behind Anger
- Redakteur:
- Oliver Schneider