CHAPEL DESECRATOR - Out To Get You
Mehr über Chapel Desecrator
- Genre:
- Thrash
- Hysteria
- Tormentor
- Out To Get You
- The Gathering
- My Innerself
- Metal Revolution
- Chapel Desecrator
- Rippin Corps
CHAPEL DESECRATOR ist ja schon mal ein extrem cooler Bandname. Dafür gibt es einen fetten Extrapunkt! Drück man die "Play"-Taste des Abspielgerätes, ertönen herrlich altbackene Thrash-Metal-Riffs, die mich sofort auf eine Zeitreise in die guten alten 80er-Jahre versetzen. Sieht die Band selbst ihre Vorbilder in Truppen wie EXODUS und NUCLEAR ASSAULT, fühle ich mich eher an VIOLENT FORCE und EXUMER erinnert. Aber die kennt ja wahrscheinlich keiner mehr.
Ist ja auch völlig schnuppe, denn das, was uns das Duo(!) hier in Form von acht Songs um die Löffel pustet, macht einfach Spaß und hat Herzblut durch und durch. Da stört es mich auch nicht die Bohne, ob da jetzt ein Drumcomputer die Marschrichtung im Hintergrund vorgibt oder die Tatsache, dass Sound-Fetischisten hier sicherlich entgeistert versuchen werden, Dynamik in die Songs zu bekommen. Jungs, das soll so klingen!
Dafür, dass hier nur eine Klampfe zu hören ist, klingt die Chose verdammt fett und erinnert mich fast ein wenig an selige TANK-Platten. Und auch musikalisch ist man gar nicht so weit vom britischen Urgestein entfernt. Pumpende Bassläufe und punkige Elemente gibt es auch bei CHAPEL DESECRATOR zu hören. Das Duo aus Köln – Ädmm (bs./voc.) und Tommes (gt.) – agiert schon seit einigen Jahren und hat bereits durch mehrere Demos Aufsehen erregen können. Trotz des fehlenden Drummers spielen die Jungs häufig und gerne live und sollen dabei mächtig abgehen. Dass ich mich davon noch nicht selbst überzeugen konnte, liegt an der geographischen Entfernung zu den bisherigen Auftrittsorten. Eines ist sicher: Spielen die beiden mal in Hamburg, werde ich hingehen.
Aber ich schweife ab. Einzelne Songs auf dem vorliegenden Scheibchen hervorzuheben, fällt nicht leicht, da alle Nummern sich auf gleichem Niveau bewegen und quasi als Gesamtkunstwerk ihre wahre Pracht entfalten. Vielleicht sollte ich aber 'Chapel Desecrator' ansprechen, der so richtig gut lostackert. Spätestens beim Solo fallen mir SODOM ein, was dem Spaßfaktor aber keinen Abbruch tut. Dass man nicht immerzu auf die Zwölf hauen muss, um Power zu erzeugen, beweisen CHAPEL DESECRATOR mit dem langsameren 'My Innerself'.
Wer also eine ordentliche Portion Teutonen-Thrash vertragen kann, macht hier absolut nichts falsch. Also schnell 10 € eingetütet und an die sympathische Chaoskapelle geschickt.
Anspieltipps: The Gathering, Chapel Desecrator, Metal Revolution
- Redakteur:
- Holger Andrae