CHARMING TIMUR - Focused Rage
Mehr über Charming Timur
- Genre:
- Electronic Rock / Gothic
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.08.2017
- Rampage Anthem
- Dangerous To Self And Others
- Hand Of God
- A Bit Clingy
- FUNINA
- Blackouts
- Breaking Free From The Samsara
- Psychotic Depression
- Against The Brainwashed
- Not The Same Anymore
- The Morning Meds
- Special
Eigentlich durchschnittlich, aber irgendwie auch nicht schlecht
Offensichtlich hat Lauri Sante in seiner Jugend relativ häufig DEPECHE MODE auf den Plattenteller geworfen und sich intensiv damit beschäftigt, wie man den Sound von Dave Gahan und seinen Mannen so weit entfremden kann, dass die Charakteristika erhalten bleiben, das neue Klangkonstrukt aber dennoch sehr eigen klingt.
Mit seinem Soloprojekt CHARMING TIMUR hat der Finne zumindest schon einmal eine grobe Idee entworfen, die erste Anhaltspunkte liefert, in sich aber noch zu verworren konstruiert ist, als dass man den düsteren, melancholischen Sound sofort mit ofenen Armen empfangen möchte. Die Nummern von "Focused Rage" sind von einer sanften Elektronik durchzogen, haben einen starken 80s-Appeal und kokettieren gerne mal mit Gothic-Atmosphäre, haben aber zumindest in der ersten Hälfte des neuen Albums erhebliche Schwierigkeiten, einen Deckel zu finden, der die Songs im homogenen Sinne zusammenhält. Die emotionalen Passagen sind zu plastisch, die elektronischen Inhalte lassen ein wenig Konsequenz vermissen, und wenn es mal etwas melodischer wird, und das ist gerade in den späteren Songs von "Focused Rage" oftmals der Fall, sind die vermeintlichen Hooklines nicht sonderlich zwingend und verschwinden schneller aus dem Gedächtnis als sie eigentlich sollten.
Das Seltsame dabei: Irgendwie will man keine echte Ablehnungshaltung gegen CHARMING TIMUR entwickeln. Der Soloact aus Helsinki mag zwar manchmal zu poppig zu Werke gehen, und die oben beschriebenen Punkte sind sicherlich allesamt konfliktbehaftet. Aber dennoch kann man sich den neuen Silberling ganz gut anhören, sieht sich nicht gedrängt, die Skip-Funktion zu nutzen und gewinnt schließlich den Eindruck, dass dieser finnische Musiker doch etwas Eigenständiges erschaffen hat. Das macht die Platte beileibe zu keinem Highlight, noch will man sie wirklich weiterempfehlen. Aber ganz kalt lässt "Focused rage" einen auch nicht. Immerhin.
Anspieltipps: Against The Brainwashed, The Morning Meds
- Redakteur:
- Björn Backes