CHARONISNEAR - I Am Hydra
Mehr über Charonisnear
- Genre:
- Metalcore
- Release:
- 19.12.2008
- I Am Hydra
- Downfall Of A Hero
- Betrayers
- An Unintended Burden
Metal und Hardcore gemischt – kennt man aktuell zur Genüge, aber wenn es gut gemacht ist, darf es trotzdem bleiben.<br />
Eine ganz junge Truppe aus Nordrhein-Westfalen hat in Eigenregie ihre erste 4-Track-EP eingezimmert: CHARONISNEAR existieren erst seit einem Jahr, doch sie haben bereits auf sich aufmerksam machen können durch die sehr erfolgreiche Teilnahme am Emergenza-Bandwettbewerb. Dass sie dabei recht weit kamen, überrascht nicht, sobald man das Songmaterial der EP vernimmt. Was die Fünf da zusammenkloppen, hat schon ein sehr beachtliches Niveau. Zwar ist der Stil, den man ohne bös angeschielt zu werden Metalcore nennen darf, augenblicklich ein wenig in Verruf geraten, da einfach zu viele mittelmäßige Kapellen dieser Metalspielart frönen, aber auch in einem breit getretenen Genre gibt es Lichtblicke.
Ein solcher sind CHARONISNEAR. Sie vermischen bekannte Zutaten wie heftige Riffs und schnelles Drumming gefolgt von dem zu erwartenden Breakdown, tiefe Growls und klare, melodische Gesänge zu einer Art UNEARTH meets IN FLAMES. Schon der Titelsong der EP beweist das, wenn nämlich nach typischen Core-Riffs Göteborg-Melodien durch den Raum säuseln. Dazu das passende Gitarrenspiel, und schon ist ein Song fertig, der mit den nordischen Lokalmatadoren mithalten kann. Denn hier wird nicht nur stur geprügelt – obwohl es auch einige ordentliche Speedpassagen gibt - , sondern durchaus ein Händchen für die gewisse Melodie, die ein Stück davor rettet, stumpf zu werden, bewiesen, später ebenfalls nochmal in ‘Betrayers‘. Alle vier Songs sind auch von ordentlicher Länge und können das eine oder andere Break ausweisen, so dass leider nach vier Stücken bereits Schluss ist und die zwanzig Minuten kurzweilig vorbeigezogen sind.
Überzeugte Hasser der genannten Spielart werden sicher von “I Am Hydra“ nicht bekehrt werden, denn einen Originalitätspreis gibt es hier nicht zu gewinnen, aber wenn man darüber und über einen etwas schwachen Drumsound hinwegsehen kann, lassen die vier Songs noch auf Einiges hoffen. Auf der MySpace-Seite der Band kann man übrigens alle vier Stücke dieser Scheibe hören, und sogar noch zwei mehr. Die fünf Euro für die EP sind gut angelegtes Geld, um die aufstrebenden Metaller zu unterstützen, deren Leistung auf ihrem Erstlingswerk mehr als nur ordentlich ist. Die sollte man im Auge behalten.
- Redakteur:
- Frank Jaeger