CHASING THE SERPENT - Last Stand (EP)
Mehr über Chasing The Serpent
- Genre:
- Modern / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.05.2017
- Last Stand
- The Calling
- Snake's Dance
Ordentliches Debüt!
Es hat sich auch bis an den Ostrand der Alpen herumgesprochen, dass die Region um Osnabrück ein guter Nährboden für Metal-Bands ist. Zig Beispiele im Laufe der letzten Dekaden können das bezeugen, auch wenn Exemplare wie etwa WARHEAD dennoch leider nur von einer überschaubaren Anzahl an Fans verehrt wurden.
Mal sehen, ob es dem "Szene-Nachwuchs" diesbezüglich besser ergeht. Die Chancen dafür stehen zum Beispiel für die erst vor anderthalb Jahren gegründete, in Osnabrück ansässig gewordene, jedoch ausschließlich aus zu Studienzwecken in Stadt gezogenen Mitgliedern bestehende Band CHASING THE SERPENT gar nicht übel. Deren erste Veröffentlichung "Last Stand" lässt auf jeden Fall durchaus hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Zwar sind es lediglich drei Nummern, die uns offeriert werden, doch die vom aus Peru nach Deutschland emigrierten Iván Carranza angeführte Formation versteht offensichtlich schon einiges von ihrem Handwerk. Wenig verwunderlich eigentlich, da sich die Bandmitglieder am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück kennengelernt haben. Ob dort auch Kompositionslehre auf dem Lehrplan steht? Keine Ahnung, Tatsache aber jedenfalls, dass die Formation mit den drei Exponaten ihrer EP auch diesbezüglich Talent beweist.
Als Einstieg gibt es den überaus eingängigen Titelsong, aus dem neben einer prägnanten Gitarrenmelodie erstmals auch Sängerin Janina Ruopp heraussticht. Das Mädel verfügt über eine ausgebildete, aber dennoch unaufdringliche Stimme und weiß sich vor allem im Refrain durch einen kräftigen Beitrag in Szene zu setzten.
Mit gelungenen Gitarrenriffs weiß auch 'The Calling' zu gefallen und auch der Beitrag von Janina passt, auch wenn sie hier eher zurückhaltend agiert. Das scheint generell noch das Thema der Formation zu sein. Die Nummern klingen nämlich sehr wohl bereits ordentlich durchdacht und gut strukturiert, speziell in diesem Track erweckt es aber dennoch den Eindruck, CHASING THE SERPENT hätte die "Nummer Sicher" gewählt und die Handbremse angezogen.
Deutlich energischer und auch dreckiger geht der Fünfer in 'Snake's Dance' zur Sache. Hier beweist auch Janina ihre wahre Stärke und röhrt in Manier einer erfahrenen Metal-Amazone. Bravo! Dass die Nummer auch von der Melodieführung ein wenig wie eine "naturbelassenere" Ausgabe früherer BATTLE BEAST-Exponate rüberkommt, sollte durchaus auch deren Fans auf die junge Band aufmerksam machen.
Klar ist bei CHASING THE SERPENT noch Luft nach oben, ich bin aber sicher, dass sich der Mut zu einer raueren Vorstellung mit zunehmender Erfahrung einstellen wird. Für diesen Erstversuch gibt es auf jeden Fall mal Applaus!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer