CHASING TITANS - Infinite Paradox
Mehr über Chasing Titans
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 26.03.2024
- Complete Submission
- Falling Down
- When, Freyr
- Cliffhanger
- Poison Pill
- Control
- Slowly
- Inversion
- Start To Slip
- Surveillance State
Unaufgeregt, aber anständig - ein Metalcore-Export aus Neuseeland.
Der europäische Kontinent ist das Ziel für diese junge Truppe aus Auckland, die sich in den letzten beiden Jahrzehnten sicherlich nicht die Ohren zugehalten hat, als der Metalcore seinen rasanten Aufstieg, aber später auch wieder seinen schleichenden Niedergang erlebte. Mit einigen ungewöhnlichen Elementen will CHASING TITANS nun aber wieder neue Impulse in den Zirkus packen - doch genau dies wird auch der Punkt sein, an dem sich die Geister scheiden werden.
Neben den durchaus annehmbaren Aggro-Attacken gibt es auf dem offiziellen Debüt (eine selbst betitelte EP wurde bereits veröffentlicht) nämlich auch reichlich viel Sprechgesang, mit dem die Neuseeländer immer wieder krasse Kontraste schaffen, die für den einen die eigentliche Würze, für den anderen aber auch ein nervtötendes Zusatzelement bedeuten können. Erinnert die Sache anfangs noch an eine etwas brutalere Variante zu LINKIN PARK zu Debützeiten, verselbständigen sich die einzelnen Komponenten zusehends stärker und schaffen spätestens zur Halbzeit einige zusätzliche Reize, weil "Infinite Paradox" am Ende eben mehr ist als eine melodische Brachialoffensive nach typischen Klangmustern. Zwar sind die Spoken-Word-Parts immer noch gewöhnungsbedürftig, aber in der Grunddynamik des Albums liefern sie immer wieder neuen Anlass zu kurzen Explosionen, da die entsprechenden Breakdowns nicht auf sich warten lassen.
Was den handwerklichen Part betrifft, bewegt sich CHASING TITANS im gesunden Mittelfeld der Szene, weil Riffing und Melodiezusatz eher wie gewöhnliche Zutaten in einem vertrauten Brutalo-Happen munden und der kreative Output nun keine Berge versetzt. Die Band bringt es aber dennoch sehr gut auf den Punkt, nutzt die zusätzlichen Elemente recht gut, um ein Mindestmaß an Aufregung zu generieren, und hinterlässt zuletzt auch eine Reihe anständiger Hooklines, die den Charme der Platte begünstigen.
In der Summe ist das zwar nicht sonderlich revolutionär, geschweige denn außergewöhnlich, aber es hat dennoch einen nicht zu leugnenden Unterhaltungswert, der im gesamten neumetallischen Sektor sicher Bestätigung finden wird. Der Weg nach Europa dürfte aber dennoch ein weiter bleiben, weil es einfach etwas mehr Individualität braucht, um sich gegen die hiesige und vor allem die Konkurrenz aus den Staaten durchzusetzen. Aber immerhin ist ein Anfang gemacht!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes