CHATEAUX - Chained And Desperate (Rerelease)
Mehr über Chateaux
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 31.08.2016
- Chained And Desperate
- Spirit Of The Chateaux
- Burn Out At Dawn
- The Dawn Surrendered
- Straight To The Heart
- Baton Rouge
- Son Of Seattle
- Shine On Forever
- Young Blood
- Fight To The Last
Endlich auf CD erhältlicher Klassiker!
"Chained And Desperate" hieß das Debüt der NWoBHM-Veteranen von CHATEAUX, und diese Scheibe stand schon lange ziemlich weit oben auf meiner Liste der Alben, die dringend wiederveröffentlicht werden müssten. No Remorse Records aus Griechenland hat sich letzten Sommer erbarmt und alle drei CHATEAUX-Studioalben in limitierter CD-Auflage auf den Markt gebracht, und besagtes, mittlerweile 34 Jahre alte Scheibchen gehört definitiv in jede Qualitäts-Metal-Sammlung.
Auf dem Debüt begeistern die markigen Schreie von Steve Grimmett (den die meisten sicher eher als momentan gesundheitlich stark beinträchtigten GRIM-REAPER-Frontmann vor Augen haben). Aber auch mit der für die frühe Zeit bemerkenswert harten Produktion und dem aggressiv-flotten Songwriting machen die Jungs klar, dass NWoBHM auch ganz schön heftig sein kann.
Der Titelsong ist ein flotter Stampfer, der auch gut von JUDAS PRIEST stammen könnte. Der große Hit der Band, 'Spirit Of The Chateaux', war mir schon lange bekannt, aber nur als ROXXCALIBUR-Cover. Das Original ist ein epischer Metal-Song, der auch auf vielen US-Metal-Klassikern eine gute Figur gemacht hätte. Ganz großes Kino, wunderbar eingesungen, erstklassiges Songwriting! 'Burn Out At Dawn' geht deutlich in die SAXON-Richtung der ganz frühen achtziger Jahre. Ein fetter, treibender Song mit etwas zu präsenten Drums, aber auch mit wunderbarem Riffing. Mit 'The Dawn Surrendered' folgt schon fast ein Longtrack (knappe 7 Minuten); atmosphärisch fühle ich mich an CLOVEN HOOF erinnert. Die Nummer geht deutlich Richtung Epic Metal und ist sehr intensiv.
'Straight To The Heart' ist keine AOR-Schnulze, sondern fast speediger Metal, der auch von RIOT stammen könnte und mit wunderbaren Gesangsmelodien überzeugt. Rhythmisch etwas anders gelagert ist die langsamere Nummer 'Baton Rogue', der am wenigsten mitreißende Song der Scheibe. Mit eigenwilligen Gitarrensounds startet 'Son Of Seattle', das Teil kann aber aufgrund des guten Refrains schnell überzeugen. Mit 'Shine On Forever' geht es deutlich langsamer zu Ende. Hier orientiert man sich vom Tempo spürbar an BLACK SABBATH, auch wenn die Doom-Anleihen nicht zu stark in den Vordergrund treten. An dieser Stelle endet das Debüt-Album, doch der Rerelease hat noch mehr zu bieten.
Mehr als nur ein Bonus sind die beiden Abschlusstracks, 'Young Blood' und 'Fight To The Last', die auf der ersten Single von CHATEAUX erschienen sind. Damit kommt jeder, der alle drei No-Remorse-Rereleases kauft, in den Genuss aller offiziell erschienener CHATEAUX-Songs. Die beiden Stücke klingen etwas rauer und (noch) ungeschliffener, fügen sich aber gut an das ursprüngliche Album an.
Insgesamt braucht sich "Chained And Desperate" nicht allzu weit hinter den großen Genre-Klassikern zu verstecken und gehört definitiv in jede gute Metal-Sammlung. Hier haben wir es mit einem frühen Underground-Meisterwerk zu tun, das nur ganz knapp an der Höchstnote vorbei schrammt.
Anspieltipps: Spirit Of The Chateux, The Dawn Surrendered, Straight To The Heart.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer