CHEFS, DIE - Ist das Kunst... oder kann das weg?
Mehr über Chefs, Die
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- 7Hard / New Music Distribution
- Release:
- 27.07.2012
- 10.000 Volt
- Gruß aus der Gosse
- Wir werden uns wiederseh'n
- Star
- Blender
- Bist du dafür bereit
- Wer wacht in der Nacht
- Luise
- Chèrie
- Zu spät
- Die ganzee nacht lang
- Tanz mit mir
Schlager meets Deutschrock.
Seit knapp 20 Jahren orgeln DIE CHEFS bereits durch den hiesigen Rock & Roll-Underground, haben sich zwar hier und dort mal auf einem prominenten Festival-Billing einreihen können, mit ihrem Mix aus Deutschrock, Schlager und einer Note Comedy jedoch nie eine echte Punktlandung hinbekommen. Nach dem Tod des etatmäßigen Frontmannes Marcus Blum wurde die Band schließlich eine knappe Dekade auf Eis gelegt - bis vor vier Jahren schließlich das Revival eingeläutet wurde.
Anno 2012 präsentieren die Sinsheimer, die im Übrigen auch den Stadionsong des Hoffenheimer Bundesliga-Clubs eingespielt haben, nun ihr viertes Album, welches stilistisch scheinbar nicht mehr allzu viel mit den Anfangstagen gemeinsam hat. Gerade zu Beginn von "Ist das Kunst... oder kann das weg?" manifestiert sich der Eindruck, das Sextett habe inzwischen die Strömungen in der Szene wahrgenommen und mit einer ziemlich räudigen Interpretation für sich beansprucht. Doch nach flotten Klischee-Reißern wie 'Gruß aus der Gosse' und '10.000 Volt' bekommt man mit Schunkel-Nummern wie 'Wir werden uns wiederseh'n' und 'Luise' auch wieder zwei Songs aufgetischt, die eher in der Pop-Schublade landen - und dort am besten auch verschwinden sollten. Aber auch das soulige 'Chèrie' und das eher gequälte 'Zu spät' gehören zur Kategorie "überflüssig" und distanzieren sich ziemlich stark von der teils angenehm provokativen Herangehensweise der Band.
Und hier etabliert sich dann auch das markanteste Problem der sechs Herren: "Ist das Kunst...oder kann das weg?" ist ein riskanter Kunstflug durch die verschiedensten Sparten der rockigen Klänge, der jedoch gerade in den langsameren Kompositionen zum Absturz verdammt scheint. Mindestens die Hälfte des neuen Materials ist arg durchschnittlich bis schwach, die andere Halbzeit indes auch nicht wirklich grandios. Oder anders gesagt: Deutschrock geht auch besser - Acts wie OHRENFEINDT machen es vor!
Anspieltipps: Wer wacht in der Nacht, Star
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes