CHEMICIDE - Common Sense
Mehr über Chemicide
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- ripriderecords@yahoo.com
- Release:
- 15.03.2022
- Self Destruct
- Lunar Eternity
- Common Sense
- Barred Existence
- False Democracy
- Color Blind
- Strike As One
- Disposable
- It's An Action
<div>Hochklassiger Thrash Metal aus Costa Rica.</div>
CHEMICIDE ist seit 2008 aktiv und das erste Material kam 2011 in Form einer EP. Seitdem wurden vier Studioalben (inklusive "Common Sense") und zwei Singles veröffentlicht. Die Band spielt Thrash Metal mit leichter Schlagseite zum Crossover und zum Hardcore. Behandelt werden in den Texten soziale und gesellschaftliche Missstände, was für das Genre nicht unüblich ist. Der Stil der Band hat sich über die Jahre nicht groß verändert außer, dass auch Einflüsse aus dem progressiven Metal übernommen wurden und ab dem zweiten Album auch Growls gebraucht werden. Die Stimme liefert, auch wenn manchmal Worte etwas verschluckt werden, eine gute Performance ab und ist am ehesten mit Mille Petrozza in der frühen Phase von KREATOR zu vergleichen.
Ohne Vorwarnung wird man mit 'Self Destruct' ins Album geworfen und will aus der Melange aus pfeilschnellen Riffs, dem Groove, dem typischen Shout-Gesang und den gemeinen Lyrics nicht mehr heraus. Nach einer knappen halben Stunde ist das Vergnüngen auch schon vrobei, was aber in diesem Bereich normal ist, da der Körper dann erstmal eine Pause braucht. Nicht weniger als der Opener lädt 'Lunar Eternity' zum Headbangen ein: Von einem groovigen ersten Riff wieder in die nächste Hochgeschwindigkeitseinlage zum tollen Refrain, gepaart mit Gangshouts. Der Titeltrack kann ebenso mit einem genialen Refrain aufwarten, bevor mit 'Barred Existence' noch einmal mehr Groove in den Mix geworfen wird. Eher im Midtempo angesiedelt, bringt es Abwechslung und kann mit seinem Solo überzeugen. Textlich erinnert es ein wenig an 'Sad But True' - aber das nur am Rande.
Dann folgt das absolute Highlight des Albums: Direkt beim ersten Hören nistete sich dieser Song im Oberstübchen ein und ist dort nicht mehr herauszubekommen. Dieses Riffing, das an ANTHRAX erinnert und dezent zum Moshen anregt, in Verbindung mit dem aggressiven Gesang und Refrain machen zusammen einfach nur einen Ohrwurm allererster Güte. Nur schade, dass es noch so lange bis zur Veröffentlichung hin ist. Dieser Schatz wartet nur darauf, entdeckt zu werden. 'Color Blind' fängt mit einem Akustikintro an und geht in ein Riff über, das an MEGADETH auf "Dystopia" klingt. Auch in diesem Track ist ein besonders gutes Solo versteckt.
'Strike As One' kommt dann als waschechte Hymne daher und könnte zu einem echten Bandklassiker werden. Mit einem Bassintro wird man in den Rausschmeißer eingeführt, bevor es dann ein letztes Mal heißt: "Abfahrt!". Auch im letzten Song hat die Band nichts an Energie verloren und rockt sich durch die Nummer - ein würdiges Ende für "Common Sense".
CHEMICIDE beweist mit diesem Album, dass man die Band endlich wahrnehmen sollte, was eigentlich schon nach dem ersten Album fällig gewesen wäre. Einige Refrains und Riffs packen einen beim ersten Mal und wollen einen nicht mehr loslassen. Leider wurde der Band durch die Pandemie ein Strich durch die Rechnung gemacht, besonders was die Tourplanungen angeht. Wir können nur hoffen, dass CHEMICIDE nach Deutschland kommen wird, weil mit diesem Album ein ordentliches Potenzial bewiesen wird.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen