CHEMICIDE - Violence Prevails
Mehr über Chemicide
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Listenable
- Release:
- 28.02.2025
- Do As I Say, Not As I Do
- Red Giant
- Systematic Decay
- Parasite
- Violence Prevails
- Prey Of Failure
- Chokehold
- Scalped
- That's Right, We're That Spic Band !!! (Los Crudos Cover)
- 72 Seasons (Metallica Cover)
- Hear Nothing, Say Nothing (Discharge Cover)
Thrash, der wirklich thrashed!
Album Nummer Fünf für diese Band aus Costa Rica. Erneut spricht der Titel Bände: "Violence Prevails". Neun eigene Songs und drei Coverversionen werden uns angeboten. Das gewohnt bunte Artwork passt wunderbar in die Gallerie der Cover der bisherigen Alben und es verdeutlich erneut, dass das Quartett dem altmodischen Thrash Metal zugetan ist. Wobei diese Umschreibung eine ziemliche Untertreibung ist. Aber dazu in Kürze ein paar Details mehr.
Schon beim ersten Song fällt dem geneigten Hörer nach anderthalb Minuten groovendem Einstimmen erstmalig die Kinnlade auf den Teppich, denn die Herrschaften machen sofort klar, dass sie keine Gefangenen machen wollen. Die saftigen Riffs schneiden tiefe Kerben in des Hörers Lauscher und die Rhythmussektion brettert mit präziser Lichtgeschwindigkeit durch die Botanik. Da das Ganze auch noch in ein sehr amtliches Klangbild gekleidet wurde, welches zwar zeitgemäß fett, aber trotzdem organisch tönt, darf sich der Freund dieser Stilistik hier ein zweites Löchlein ins Gesäß freuen. Daniel Düsentrieb freut sich mit.
Beim einleitenden Riff von 'Prey Of Failure' denke ich jedes Mal an selige NWoBHM-Kracher der Marke SAVAGE oder DIAMOND HEAD. Der Klampfensound ist so fett, man muss automatisch mit dem Nacken in kreisende Wallungen geraten. Dazu der herrlich aggressive Gesang von Fränkie, der auch für eine der beiden Gitarren zuständig ist. Von ähnlichem Kaliber ist 'Systemic Decay', welches obendrein noch mit schmackhaften Gangshouts ausgestattet ist. Auch wenn die Nummer etwas an SLAYER erinnert, bin ich komplett begeistert. So geht heutzutage dieser Thrash, ihr glatt rasierten Propperboys.
Auch der Titelsong pumpt eine Überdosis Adrenalin aus meiner Anlage und erfreut mit einer Gitarrenwand, die einfach sofort zündet. Dieser Song zeigt die Vielseitigkeit im Songwriting der Band, denn die coolen Breaks und Taktwechsel sorgen für die notwendige Abwechslung. Trotz dieser Einlagen, ist das hier aber kein Techno-Thrash, wie wir das in den späten 80ern und früher 90ern genannt haben. Bei CHEMICIDE dominieren einfach rattenscharfe Riff und wieselflinke Rhythmen, die sofort und unwillkürlich begeistern.
So auch im eröffnenden 'Do As I Say', bei welchem man auch den Hardcore-Einfluss mitgeliefert bekommt. Da ist die Begeisterungszündschnur sofort lichterloh am Glühen! Wo wir schon bei Hardcore-Einflüssen sind: Auch die Coverversionen sprechen hier eine recht deutliche Sprache. Gibt es zum Einen eine saftige Breitseite mit dem DISCHARGE-Koffer 'Hear Nothing, Say Nothing", bei welchem jeder Normalsterbliche automatisch in Ekstase verfällt. Vertonte Energie, die unwiderstehlich Rauschzustände auslöst. Dann gibt es mit 'That's Right, We're That Spic Bad' der aus Chicago stammenden HC-Band LOS CRUDOS einen mir im Original nicht bekannten Song, der aber ähnlich grandios ist. Schlussendlich rundet dann eine rabiat-kurze Version des Titelsongs der letzten METALLICA den Reigen gelungen ab. Hier erkennt man die effektiven Riffs von Hetfield, ohne dass diese zu häufig wiederholt werden. Knallt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae