CHERRY GRIND - A Room With A View
Mehr über Cherry Grind
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Bad Reputat
- Release:
- 12.06.2016
- No One Home
- Dusty Road
- The Gap
- Tombstone
- A Minor Problem
- Reason Says
- See You Again
- Turn 'N' Burn
- Sunlight
- The Fool
- She's Movin'
- Tin Soldier
Schatzsuche nach echten Perlen...
Harte Gitarrenriffs und gängige Rhythmen – die Jungs von CHERRY GRIND haben sich dem Hard Rock ohne jeden Schnickschnack und musikalischen Verzierungen verschrieben. Seit 2012 macht die Band die Pub-Szene Australiens unsicher, in diesem Juni gibt es auch für europäische Fans und Liebhaber von handgemachtem Rock etwas auf die Ohren. Nämlich das Debütalbum der Band: "A Room With A View".
Auf zwölf Tracks exerzieren die Australier ein ums andere Mal das altbekannte Rezept für einen Hard-Rock-Song der alten Schule durch: Mal mehr, mal weniger krachende Gitarren. Mal mehr, mal weniger treibendes Schlagzeug. Mal mehr, mal weniger gut gelungen und alles mit Texten versehen, die sich um die drei große Säulen drehen: Sex, Drugs and Rock’n Roll.
Nach dem eher mäßigen und verhaltenen Opener 'No One Home', der an Härte einiges vermissen lässt, haben die Kirschen ihr erstes Ass im Ärmel gleich als zweiten Song platziert. 'Dusty Road' ist eine echte Hymne. Und auch wenn sich keines der vier Mitglieder der Band in Fingerfertigkeit hier lumpen lässt, ist der wahre Star (trotz dem grandiosen Gitarrensolo von Jack Stevenson) ganz klar Schlagzeuger Zach West!
Nach diesem Titel taucht CHERRY GRIND für kurze Zeit in die Bedeutungslosigkeit ab, weder 'The Gap' noch 'Tombstone' erweisen sich als echte Knüller. Echte Aufmerksamkeit erregen erst wieder die beinahe alternativen Gitarrenläufe zu Beginn von 'See You Again' – eine bluesig angehauchte Abrechnung mit der Ex, die sich auch stimmlich endlich zum Glanzstück von Sam Patsouris entwickelt. Auf der ersten Hälfte des Albums schaut der Sänger gegen seine Mitspieler, besonders gegen den bereits erwähnten Jack Stevenson, nämlich ziemlich blass aus. Zu statisch wirkt seine Stimme, jeder Track klingt bei ihm wie aus einem Guss. Das ändert sich erst, wenn CHERRY GRIND die großen Gefühle auspacken: In der Ballade 'Sunlight', an sich ein wenig spannendes Stück, zeigt auch Sam Patsouris, dass auch er mehr als nur immer denselben Ausdruck beherrscht.
Den Abschluss des Albums bildet schließlich der Song 'Tin Soldier' – damit packen die Aussies ihren besten Song ans Ende: Zum Schluss laufen sie alle noch einmal zu Hochtouren auf – hymnische Chöre, ein zu Höchstleistungen angestachelter Sänger. "Tin Soldier" hat für mich echtes Hitpotential!
Fazit: Ein Meisterwerk hat CHERRY GRIND mit ihrem Album nicht auf den Markt gebracht: Die vier Australier bleiben an manchen Stellen zu sehr in ein und demselben Schema verhaftet, die Songs gleichen einander teilweise zu sehr, um das Album von vorne nach hinten aufmerksam anzuhören. ABER: Trotzdem lassen sich auf "A Room With A View" echte Perlen finden. Und alleine dafür lohnt es sich, CHERRY GRIND eine Chance zu geben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Leoni Dowidat