CHILDREN OF THE REPTILE - Heavy Is The Head
Mehr über Children Of The Reptile
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Independent
- Release:
- 07.04.2023
- Delvers In Darkness
- Warriors Of Light
- Burner
- Silent Circle
- Fear The Old Blood
- Seven Days Of Fire
- Last Words (Ruin's Ride)
- Adventurers
- Oath To Order
Macht ist eine Bürde.
Liest man den Albumtitel "Heavy Is The Head", könnte man fast denken, dass TANKARD wieder mit einer neuen Veröffentlichung am Start wäre. Aber nein, die Frankfurter haben ja erst vor gar nicht allzu langer Zeit einen Langspieler rausgebracht. Tatsächlich stammt das zu besprechende Werk von CHILDREN OF THE REPTILE aus Wilmington, North Carolina. Ein Blick auf das Artwork macht klar, dass sich der Titel auf das englische Idiom "heavy is the head that wears the crown" bezieht, ein bekanntes fehlerhaftes Zitat aus Shakespeares Drama "Henry IV", das eigentlich "uneasy lies the head that wears a crown" lautet.
Musikalisch kann das Quartett der New Wave of Traditional Heavy Metal zugeordnet werden. Es bietet abwechslungsreiche und nahrhafte Kost, die Liebhabern klassischen Heavy Metals gut munden sollte. Besonders das Gitarren-Duo Ozzie Darden und Chris Millard sticht durch intelligentes Spiel heraus. Bisweilen erinnern mich die Leads etwas an die Jungs von KNIGHTMARE, die ja auch aus North Carolina stammen und schon mit CHILDREN OF THE REPTILE die Bühne geteilt haben.
Nach dem Intro 'Delvers In Darkness' startet 'Warriors Of Light' in feinster HEAVY LOAD-Manier mit einem klaren epischen Einschlag. In der Mitte des Songs wird nach dem Break das Tempo angezogen. Es folgen sehr hörenswerte Soli, bevor es dann wieder melodisch wird. Dass 'Burner' keine Ballade ist, verrät schon der Titel. Sirenengeheul kündigt rasantes NWoBHM-Riffing und Gangshouts an. 'Silent Circle' ist mein persönliches Lieblingsstück auf "Heavy Is The Head", vor allem die Gitarren wissen zu überzeugen. Der langsame Beginn von 'Fear The Old Blood' bewegt sich im Fahrwasser von METALLICA, bis das Gaspedal etwas stärker durchgetreten wird. 'Seven Days Of Fire' hat etwas von einem Thrash-Song der gemächlicheren Gangart aus der klassischen Phase der 80er. Für mich ist dies der am wenigsten überzeugende Song, da er nicht richtig auf den Punkt kommt, auch wenn der Bass schon cool ist. Der Break mit gezupften Gitarren im Mittelteil, der kurz vor dem Ende wiederholt wird, klingt ein wenig an den Beginn von 'Time What Is Time' von BLIND GUARDIAN an.
Der eher klassische Ansatz von CHILDREN OF THE REPTILE gefällt mir gut, einen Eintrag in die Geschichtsbücher gibt es für den Gesang von Ozzie Darden aber sicher nicht. Er geht völlig in Ordnung, ist aber wohl nicht ohne Grund in den Hintergrund gemischt. Bei melodischen Stücken wie 'Last Words (Ruin's Ride)' funktionieren die Vocals ziemlich gut, bei einem Thrasher wie 'Adventurers' oder dem zweiten Teil des episch beginnenden 'Oath To Order' fehlt es dagegen ein klein wenig an Charakter. Als Gesamtpaket ist "Heavy Is The Head" aber sehr ansprechend und sollte vor allem diejenigen überzeugen, die ihre Freude an prägnanten Stromgitarren haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens