CHILDREN OF THE REPTILE - The End
Mehr über Children Of The Reptile
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 26.01.2018
- Gravemaster
- Maneater Mildred
- Ritual At The Saurian Circle
- Hour Of The Serpent
- Mankind's Epitaph
- In The Year 19xx
- Cro-Magnon Combat
- Cultist
- Halls Of The Skeleton Lord
"Echszellenter" Power Metal
Der Jahreswechsel ist auch immer die Zeit der Listen und des Rekapitulierens und Aufarbeitens der Versäumnisse des letzten Jahres. Eines dieser Versäumnisse heißt "The End" und stammt von der Band CHILDREN OF THE REPTILE aus North Carolina. Ein Versäumnis ist dieses Album insofern, dass es mit zum Besten und Kreativsten gehört, was im eigenwilligen Heavy Metal der SLOUGH FEG- und MEGA COLOSSUS-Schule des Stahls in letzter Zeit veröffentlicht wurde.
CHILDREN OF THE REPTILE ist eine jener jungen amerikanischen Bands, die ohne Label und größtenteils hierzulande unbemerkt einen klassichen Metal zocken, der voller Ideen und Kreativität steckt, sich nicht um enge Genregrenzen schert und in seiner Unbeschwertheit verdammt viel Spaß macht. "The End" ist bereits das zweite Album der Truppe und steckt vom ersten Ton an den Hörer mit seiner Energie an.
'Gravemaster' macht direkt klar, wohin die Reise geht: Hyperaktive Gitarren, die in einem Song mehr Riffs, Leads und Soli abfeuern, als eine durchschnittliche Doomband in ihrer gesamten Karriere verbraucht, variabler Gesang und der Wille, althergebrachte Songstrukturen auch mal zu variieren. Das ganze in einer rohen, aber druckvollen Produktion, die allen Instrumenten ausreichend Platz einräumt.
Im erhöhten Tempo und mit herrlichen Gitarrenleads geht es sodann mit 'Maneater Mildred' weiter, bevor man mit dem reptiloiden Doppelschlag 'Ritual At The Saurian Circle' und 'Hour Of The Serpent' den ersten gewaltigen Höhepunkt des Albums erreicht. Hier sind so unglaublich viele Ideen untergebracht, hier passen alle Melodien perfekt und hier ist dann auch Platz für coole Akustikparts, die etwas an JETHRO TULL erinnern, denn auch für minimale 70er-Referenzen ist im Sound der Reptilienkinder Platz. Im Anschluss wird es wieder etwas roher und auch der Gesang passt sich den leicht thrashigen Parts an, bevor man mit dem fantastischen 'Cultist' das nächste Highlight erreicht. Genau so schreibt man Hits im klassischen Heavy Metal, mit einem überragenden Refrain, exzellenten Soli, die nie zu selbstverliebt klingen und einer interessant aufgelockerten Songstruktur: Ein Song, der direkt ins Ohr geht aber auch nach dem 20sten Hören nicht langweilig wird.
"The End" steckt im Prinzip voll von diesen Songs, es ist ein Album, das geschickt den Spagat zwischen Tradition und Gegenwart meistert, jederzeit offen ist für die verrückteren Ideen, die Bands wie SLOUGH FEG, BROCAS HELM oder auch MEGA COLOSSUS zu so interessanten und eigenständigen Gruppen gemacht haben und strotzt nur so vor Spielfreude und dem Willen, einfach zu machen, worauf man Lust hat. Wer traditionellen Metal auch nur im Ansatz mag, sollte CHILDREN OF THE REPTILE dringend eine Chance geben und sich von "The End" in seinen Bann ziehen lassen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst