CHILDREN OF WRATH - Call Of Sin
Mehr über Children Of Wrath
- Genre:
- Melodic Death
- Release:
- 05.02.2005
- Intro
- Souls Of Atrocity
- Born To Die
- Call Of Sin
- From Hate To Death
- The Dirge
- Until We Die
- Sinister Child
- Fear
- Suicide
- Northern Warheads
Da ist es nun, das lang erwartete Debütalbum unserer Lokalmatadoren von CHILDREN OF WRATH – kurz C.O.W. genannt. Ich beobachte den melodischen Deather nun schon eine ganze Weile und war ja bereits im letzten Jahr von den deutlich verbesserten Livequalitäten der Kapelle mächtig beeindruckt. Da rasselte die Spielfreude aus allen Saiten und nicht selten moshte sich ein kleiner, aber feiner Pit vor der Bühne in Ekstase.
Nun stand die Frage zu beantworten, ob man den livehaftigen Quantensprung auch im Studio hinbekommen würde. In Eigenregie hat der Vierer mit "Call Of Sin" hier einen 10-Tracker hingelegt, der sich hören lassen kann. Fröhlich bedient man sich bei diversen Subgenres und lässt so eine abwechslungsreiche Melange aus altem Thrash Metal und modernem Melo-Death-Metal entstehen, der auch vor ruhigen Momenten und schleppenden Passagen nicht zurückschreckt.
Vor allem die Kompositionen neueren Datums braten wirklich gut was weg. Da hätten wir zum einen den knackigen Titelsong, der mit fast frostigen Gitarrenklängen finster klirrend über die Seele schrubbelt. Im direkten Anschluss daran säbelt uns das Killerriffing von 'From Hate To Death' alle Nackenhärchen aus der Frisur. Diese Nummern haben auch bereits ihre Bühnenqualitäten erwiesen, wobei sich gerade in der Livesituation der dritte Neuling 'Until We Die' zum absoluten Rübespalter entwickeln konnte. Und auch konserviert hat der Track nichts von seiner Energie eingebüßt. Leichte Parallelen zu IN FLAMES auf dem Klampfensektor erfreuen die Ohren, während man bei den Strophen einen Gang zurückschaltet und sehr viel Wert auf Atmosphäre legt. Dieser Titel sollte jedem zusagen, der irgendwie auf härtere Klänge abfährt.
Neben solch mächtig wütenden Kompositionen haben CHILDREN OF WRATH aber auch atmosphärisch-dichtes Düstermaterial im Programm. So walzt 'The Dirge' mit doomigen Rhythmen über den Hörer und fasziniert mit interessantem Aufbau und gesteigertem Tempo zum Ende hin. Ähnlich verhält es sich mit 'Fear', einem weiteren Oldie. Auch wenn unverkennbar TIAMAT bei diesem Track Pate standen, verstehen es die Jungs ein weiteres Mal einen Überraschungsmoment einzustreuen. Der tiefe, cleane Gesang von Knöpfchendreher Steve Quellmalz fügt sich hervorragend ins Gesamtbild und gibt der ganzen Chose einen neuen Farbtupfer.
Gerade bei diesen älteren Nummern kann man sehr schön die Entwicklung der Band nachvollziehen. Empfand ich 'The Dirge' damals noch als recht gelungen, so vermag mich die neue Version richtig zu fesseln. Das mag natürlich am deutlich verbesserten Sound liegen, aber auch die musikalische Umsetzung ist einfach an allen Ecken zwingender geworden. Die Gitarren drücken jetzt mehr und der Gesang von Arne Sieck klingt unheimlich abwechslungsreich. Während er bei 'Call Of Sin' orgastisches Death-Metal-Gegrunze von sich gibt, kommt er klar verständlich und gleichzeitig wütend bei einer langsamen Nummer wie 'The Dirge' aus den Boxen. Sehr schön! Die Rhythmussektion – Hauke Schultz (bs) und Andy Steltner (dr) - klingt druckvoll ('Souls Of Atrocity') und die zackigen Soloeinlagen von Simon Alsleben sorgen für Auflockerung; absoluter Ohrgasmus ist der Quickie bei 'Until We Die'.
Summa summarum liegt uns hier ein erstklassiges Album vor, welches es für erschwingliche 7 € auf der Homepage der Jungs zu ordern gibt. Wenn man bedenkt, dass hier wirklich alles in Eigenregie gebastelt wurde, muss man sagen, dass die zornigen Kinder ein extrem abwechslungsreiches Werk abgeliefert haben, das allen Freunden von KREATOR bis IN FLAMES viel Freude bereiten wird.
Anspieltipps: Until We Die, Fear, Call Of Sin, Northern Warheads
- Redakteur:
- Holger Andrae