CHIODOS - Devil
Mehr über Chiodos
- Genre:
- Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Razor And Tie (Rough Trade)
- Release:
- 04.04.2014
- UG Introduction
- We're Talking About Practice
- Ole Fishlips Is Dead Now
- Why The Munsters Matter
- 3 a.m.
- Sunny Days & Hand Grenades
- Duct Tape
- Behvis Bullock
- Looking For A Tornado
- Expensive Conversations In Cheap
- I'm Awkward and Unusual
- Under Your Halo
- I Am Everything That's Normal
Gelungenes Reunion-Album, welches alle Stärken der Band vereint
CHIODOS ohne Sänger Craig Owens geht nicht. Dies ist der Truppe nach dem kommerziell eher gefloppten "Illuminaudio" scheinbar auch aufgefallen. Doch nicht nur Owens ist wieder mit an Bord des gesunkenen Emo-Flaggschiffs, sondern auch Drummer Derikk Frost. Bis auf Gitarren-Neuzugang Thomas Erak (ex-THE FALL OF TROY) spielt CHIODOS somit wieder in Urbesetzung. Dies sollten beste Voraussetzungen für das vierte Album "Devil" sein.
Auf ein Intro und zwölf Songs darf der Fan sich freuen. Die Nummern klingen wie ein Querschnitt aus den ersten beiden Alben "All's Well That Ends Well" und "Bone Palace Ballet". Emo, Metal, Pop Punk, Pathos und Orchester aus der Tischhupe, über all diese Bestandteile kann sich der Hörer freuen. Die Härte des Debüts paart sich mit dem vielseitigen Sound des Nachfolgers. Zwar hat man ähnliches bereits auf "Illuminaudio" versucht, doch hat Owens Stimme einfach gefehlt, um den Songs den letzten Kick zu versetzen.
Bereits der knackige Opener 'We're Talking About Practice' hätte ein Highlight auf "Bone Palace Ballet" darstellen können. All die Trademarks des ganz eigenen Bandsounds sind vertreten. Dies kann man ohnehin fast jedem Song auf "Devil" attestieren. '3 a.m.' hingegen hätte durch seinen poppigen Charakter gut auf Owens' DESTROY REBUILD UNTIL GOD SHOWS-Album gepasst. Genauso hätte auch 'Duct Tape' eine der atmosphärischen Nummern eben jener Gruppe sein können. In der zweiten Hälfte tummeln sich mit 'Behvis Bullock' und 'Expensive Conversations In Cheap' endlich zwei heftigere Kompositionen. Insgesamt überwiegt auf dem vierten Release nämlich die bekannt melodisch-rockende und dennoch anspruchsvolle Seite von CHIODOS.
Neben dem Opener stechen noch das sehr eingängige 'Looking For A Tornado' und der kitschige Midtempo-Rocker 'Under Your Halo' hervor. Zwar hat man in dieser Konstellation seit sechs Jahren keine neue Musik mehr veröffentlicht, jedoch klingt CHIODOS alles andere als eingerostet. Viel eher hat man die besten Seiten des unverwechselbaren Sounds neu miteinander verbunden. Man sollte allerdings auch erwähnen, dass die neuen Nummern der Truppe etwas softer als zuvor ausfallen. Dennoch überwiegt die Freude über die Rückkehr von Craig Owens, der jeden Track durch seinen Gesang veredeln kann. Wer die Post-Hardcore-Helden früher nicht mochte, weil Owens früher zu weinerlich und/oder zu hoch sang, der sollte sich "Devil" näher anhören, denn der Frontmann singt mittlerweile in etwas gemäßigteren Tonlagen.
"Bone Palace Ballet" wird wohl stets unerreicht bleiben. Da wird auch die Rückkehr alter Bandmitglieder nichts dran ändern können. Dennoch kann sich "Devil" sehen lassen. Die Erwartungen würden allesamt erfüllt, gute oder schlechte Überraschungen gibt es keine. Wer CHIODOS hören will, der kriegt auch CHIODOS geboten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning