CHOLERA - Peccatum Originale
Mehr über Cholera
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.11.2023
- Intro
- Hlad A Chlad
- Vibrio Cholere
- Peccatum Originale
- Spoved Misantropia
- Sebatryzna
- Onania
Raues Black-Metal-Debüt mit vielen guten, aber noch nicht vollendeten Ansätzen.
CHOLERA ist der Name einer neuen Black-Metal-Combo aus der Slowakei, die allerdings stolze fünf Jahre benötigt hat, bis sie erstmalig das Studio besucht hat. Die vergleichsweise lange Vorbereitungszeit für den ersten Longplayer hat sich allerdings nur partiell ausgezahlt, weil die Band besonders in Sachen Spannungsgestaltung noch ein wenig Luft nach oben lässt. Gerade in den ersten Songs des neuen Albums zeigt sich jedenfalls, dass man den Stoff zwar von der Pike an aufgesogen hat, in der finalen Ausgestaltung jedoch noch Probleme hat, die Sachen auf den Punkt zu bringen.
Musikalisch ist "Peccatum Originale" zwar angenehm rau und ganz klar in den frühen 90ern verwurzelt, allerdings sind die sieben Songs vor allem in der ersten Hälfte noch ein ganzes Stück von der Souveränität der Originale entfernt. Nummern wie 'Hlad A Chlad' und 'Vibrio Cholere' versprühen im Uptempo zwar ein paar angenehme Vibes, doch just in den Augenblicken, in denen das Material eine Spur explosiver werden könnte, wissen die Osteuropäer nicht mehr entsprechend nachzusetzen und nehmen ihren Songs einen Teil ihrer rohen Energie. Dass es auch besser geht, vermittelt CHOLERA schließlich in Tracks wie 'Sebatryzna' und 'Onania', die insgesamt auch deutlich melodischer ausfallen und teilweise sogar echte Hooklines vorweisen. Zwar fällt hier der sehr dominante Lead-Sound in der insgesamt ziemlich basischen Produktion auf und nimmt dem übrigen Instrumentarium ein wenig Raum, doch das isoliert betrachtete Songwriting bringt hier durchaus Erfolge, auf die sich die Slowaken künftig gerne berufen dürfen.
Dennoch ist das Debüt stellenweise noch ein bisschen unausgegoren und im internationalen Vergleich noch nicht standhaft genug. Über den recht rauen Endmix kann man da gerne hinwegsehen, zumal er zu Teilen auch so gewollt scheint. Doch das spürbare Potenzial wird nicht in allen Kompositionen ausgeschöpft, so dass "Peccatum Originale" nicht über die Gesamtdistanz mitzureißen vermag. Einen guten Einstieg kann man attestieren, doch für größere Aufgaben muss CHOLERA definitiv noch zulegen!
Anspieltipps: Sebatryzna, Onania
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes