CHOTZä - Plump u Primitiv (10 Jahr Furchtbar)
Mehr über Chotzä
- Genre:
- Black'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 25.06.2021
- Hass Musig
- Plump u primitiv
- Todfiggä
- Jesus vo Na(rsch)zareth
- Kabutt
- Schliimschiisä
- D’Eva midem Chuchimässer
- Schtumpf isch Trumpf
- Wäuschä Wii
Nomen est omen – trotzdem gut
Darf es etwas Black'n'Roll sein? Den gibt es nämlich in schmissiger und positiv räudiger Art und Weise von CHOTZÄ aus der wunderschönen Schweiz serviert. Bei dem vorliegenden "Plump U Primitiv"-Dreher handelt es sich jedoch nicht um ein gänzlich neues Album, sondern die Neuauflage des 2014er Debüts, das innerhalb mit seiner 28-minütigen Spielzeit die Marschroute seiner "Sex, Suff u Satan"-Thematik vorgab und auf unterhaltsame und sympathische Art die darauffolgenden Jahre weiterführte.
Anlass des Re-Releases ist der zehnjährige Geburtstag der aus Raven Dust an der Gitarre und Szivilizs am Gesang und Bass bestehenden Band. Und so sehr man bei der thematischen Ausrichtung die Augen rollen mag, aber diese durch und durch coole Mischung aus pechschwarzem Finstermetall, MOTÖRHEAD-Rock'n'Roll-Feeling und den schweizerdeutschen Texten macht Lust und Laune.
Selbst kannte ich das CHOTZÄ-Duo vorher nicht, sodass ich recht unvoreingenommen in die Jubiläumsausgabe des Debüts gehen kann. Angereichert um ein neues Artwork und zwei Bonusstücke, damit "Plump U Primitiv" an die 40-Minuten-Marke kommt, ist es zum einen die kaltschnäuzige, rotzige und eher an Punkrock erinnernde "Leckt uns am A****"-Einstellung, die uns bei Songs wie dem flotten Türöffner 'Hass Musig', dem coolen Titeltrack oder 'Kabutt', erneut ein rasanter, fieser Wüterich vor dem Herrn, entgegengeschmettert wird. Fest steht, dass die beiden Jungs definitiv keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern mit ihren Songs sämtliche Proberäume und Clubs in Schutt und Asche legen wollen. Und das klappt auch, denn auch der stampfende 'Todfiggä' und das abwechslungsreiche 'Jesus vo Na(rsch)zareth' schlagen im weiteren Verlauf in dieselbe Kerbe. Trotz der Texte könnt ihr mir vertrauen, die Songs sind cool!
Zum anderen sind es, und das ist am Beispiel von 'Schliimschiisä' am besten zu beschreiben, die zahlreichen Tempowechsel innerhalb des Albums, die es nicht nur dynamisch, sondern ungemein kurzweilig machen. Denn davon können auch die Mitgrölhymne 'Wäuschä Wii' sowie das zunächst befremdlich melodische, aber danach komplett zündende 'Schtumpf isch Trumpf' als astreine Bonusstücke ein Liedchen singen. Die Songs bocken, was das Zeug hält, und man will automatisch tiefer in die CHOTZÄ-Materie der letzten Dekade eintauchen. Auf die nächsten Zehn, prost!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp