CHRISTADORO - Christadoro
Mehr über Christadoro
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.01.2017
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Ein arg seltsames Prog-Album...
Massimiliano Cristadoro hat in den vergangenen 30 Jahren so einige Spuren in der italienischen Musikszene hinterlassen. Als Produzent, Radiomoderator und schließlich auch in der Funktion eines Kritikers hat er sich umfassend mit der heimischen Szene befasst, die er in den späten 80ern unter anderem mit einigen Hardcore-Projekten bereicherte. Inzwischen mag Cristadoro es anspruchsvoller und unkonventioneller, weshalb er sich mit einigen begabten Musikern aus seiner Heimat verstärkt und eine neue Band gegründet hat. Das gleichnamige Debüt von CHRISTADORE setzt dieser Tage eine erste Marke - und die ist alles andere als bequem.
Denn der Mastermind und Songschreiber polarisiert zwar gerne, aber auf "Christadoro" geht er für meinen Geschmack nicht nur einmal eine Spur zu weit. Die acht Songs der neuen Platte werden vor allem von seinem speziellen Gesang dominiert und mit reichlich Theatralik angereichert, während die Instrumentalfraktion im Hintergrund abgefahrene Arrangements abarbeitet, sich durch einen Wust an hektischen Breaks ackert und auf der Suche nach einer klarre Linie hilflos zu ihrem Anführer blickt. Der wiederum bevorzugt eine Art Sprechgesang, der nur selten mit Harmonien unterlegt wird, weshalb nicht selten der Eindruck entsteht, Crsitadoro würde sich vorrangig als Storyteller sehen, der seiner Band insoweit freie Bahn lässt, dass sie sich an keine konkreten Strukturen halten muss - und das erzeugt eine Menge Chaos und letztlich bei der Hörerschaft auch wenig Befriedigung.
Die Masse an Einflüssen und Instrumentan macht es zum Ende hin nicht leichter: Zwar liegt irgendwie doch eine gewisse Spannung in der Luft, doch CHRISTADORO vermag nicht, diese auch angemessen zu lösen und den anstrengenden Soundtrack ertäglicher zu machen. Das Resultat ist schließlich ein verqueres Machwerk, bei dem die verantwortliche Band zwar allerhand Visionen in die Tat umsetzt, musikalisch aber am Ziel vorbeischießt.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes