CHRISTIAN, JAMES - Craving
Craving
Mehr über Christian, James
- Genre:
- AOR
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 20.04.2018
- Heaven Is A Place In Hell
- Wild Boys
- Craving
- Jesus Wept
- World Of Possibility
- Sidewinder
- I Won't Cry
- If There's A God
- Love Is The Answer
- Black Wasn't Black
- Amen
22.08.2018 | 20:38
Gutes Solo-Album des AOR-Routiniers.
JAMES CHRISTIAN gehört zu den großen Konstanten im Melodic Rock. Solo bringt er bereits sein viertes Album heraus, aber sicher kennen den Ehemann von ROBIN BECK noch mehr Hörer durch seine langjährige Qualitätsarbeit bei HOUSE OF LORDS. Nun ist "Craving" da, und das Album fällt erst einmal nicht auf, weil das Artwork doch arg unscheinbar ist. Ich hatte mich trotzdem auf das Scheibchen gefreut, da ich "Lay It All On Me" echt stark fand. Aber dann lief die Scheibe mehrmals, und irgendwie konnte ich mich nie so wirklich dafür begeistern; vielleicht auch, weil zum Beispiel ISSA unter dem Frontiers-Banner wirklich starkes Material bereitstellte.
Auf jeden Fall gibt es wieder großartigen Gesang, da kann man James keinerlei Vorwürfe machen. Auch die Produktion ist wieder eine echte State-Of-The-Art-Geschichte. Über das langweilige Artwork ist alles Nötige gesagt worden, so dass ich mich den Songs zuwenden kann: 'Heaven Is A Place In Hell' ist ein ordentlicher Rock-Einstieg. Hier gibt es keine Schnulzen-Note, sondern echten Hard Rock, natürlich in der melodischen Variante. 'Wild Boys' ist direkt aus den achtziger Jahren in unsere Zeit gefallen, inklusive der cheesigen Keyboards. Trotzdem gefällt mir der Song. 'Craving' ist eine feine Hymne, die mich eher an (gute) PETRA-Songs erinnert als an HOUSE OF LORDS. 'Jesus Wept' rauscht leider eher vorbei, und auch 'World Of Possibility' kann das Niveau der ersten drei Songs nicht wirklich halten. Das ist beliebiger Radio-Pop.
Gut, dass für 'Sidewinder' die Gitarre zurückentdeckt wurde. Und die rockt im klassischen Stadio-Rock-Sound. VAN HALEN (mit Sammy Hagar) oder JOURNEY sind gute Vergleichspunkte. Ihr merkt: Das rockt. Bei 'I Won't Cry' funktioniert, auch dank des gefühlvollen Gitarrensolos, die Schnulzennummer deutlich besser. 'If There's A God' ist dann ruhig, aber nicht schlecht. Trotzdem fällt der Spannungsbogen etwas ab, vielleicht hätte man die Nummer noch etwas geschickter platzieren können. Mit der fast funkigen Gitarre bei 'Love Is The Answer' geht es ja gleich deutlich mehr ab, und das passt hier einfach besser. Einzig der Refrain ist dann selbst mir zu platt. 'Black Wasn't Black' beweist derweil, dass James weiter Bock auf harten Rock hat. Eine Scheibe auf diesem Niveau würde einen guten Punkt mehr bekommen. Mit dem gechillten 'Amen" geht die Scheibe gut zu Ende.
Ihr merkt: Das Songmaterial ist zu wechselhaft, um wirklich ganz oben anzugreifen. Dabei sind etliche Songs richtig gut. Ohne drei bis vier schwächere oder falsch platzierte Nummern wäre das Album deutlich stärker geworden. So ist das letztlich alles schon gut, weil die Stimme, die Produktion und die guten Songs wirklich klasse sind. Aber es fühlt sich so an, als wäre deutlich mehr drin gewesen.
Anspieltipps: Heaven Is A Place In Hell, Craving, Sidewinder, Black Wasn't Black.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer