CHROME DIVISION - Booze, Broads & Beelzebub
Mehr über Chrome Division
- Genre:
- Heavy Rock 'n' Roll
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 18.07.2008
- The Second Coming
- Booze, Broads and Beelzebub
- Wine Of Sin
- Raven Black Cadillac
- Life Of A Fighter
- The Devil Walks Proud
- Hate This Town
- The Boys From The East
- Doomsday Riders
- Lets Hear It
- Sharp Dressed Man
- Bad Broad (Good Girl Gone Bad)
- Raise Your Flag
SO klingt das also, wenn die
CHROME DIVISION waren im Grunde genommen von Beginn an eine Band, deren Werk einzig und allein auf purem Kalkül beruht, die aber wegen ihrer prominenten Besetzung scheinbar dennoch die Berechtigung zugesprochen bekam, mal eben einen etwas finstereren MOTÖRHEAD-Release einzuspielen. Bereits auf dem letzten Machwerk "Doomsday Rock 'n' Roll" funktionierte diese Mischung ganz gut, wenngleich Schwarzheimer wie Shagrath und Lex Icon sicherlich keinen Preis für gesonderte Originalität verdienten. Aber auch nun, wo besagter KOVENANT-Schlagwerker die Segel gestrichen hat und mittlerweile die Schweinerock-Abteilung in der Band Überhand genommen hat, hat sich an der musikalischen Ausrichtung nichts geändert: CHROME DIVISION spielen rabenschwarzen, dreckigen Rock 'n' Roll, machen insgeheim auch keinen Hehl daraus, dass man hier bewusst Heroen wie MÖTLEY CRÜE und eben Lemmy nacheifert, haben aber auch dieses Mal wieder ein Album kreiert, dessen schmissige Hymnen leztendlich doch mehr sind als die x-te Kopie einer britischen Retro-Formation. Und gerade dieser Aspekt übersteigt im Großen und Ganzen dann auch alle Skepsis, die man der berechnenden Arbeitsweise der Norweger seit Anbeginn ihres Schaffens entgegengebracht hat.
Auf "Booze, Broads And Beelzebub" haben sich CHROME DIVISION sogar noch einmal steigern und vor allem den Hitanteil deutlich hochschrauben können. Die Scheibe ist insgesamt noch eine Spur flotter, überdies auch stellenweise den nötigen Tick melodischer und hinsichtlich der kompakten Arrangements auch noch leichtfüßiger. Zwar müssen sich die Musiker bisweilen die Anschuldigung gefallen lassen, im Bereich der Lead-Gitarren mächtig abgekupfert zu haben, doch so lange dabei solche Nummern wie 'Wine Of Sin' oder das exzellente 'Hate This Town' herausspringen, verzeiht man den Jungs selbst den offenkundigsten Ideenklau.
Wichtiger als dies ist im Endeffekt allerdings, dass die Band keinesfalls eingleisig fährt: Hier ein paar Western-Gitarren ('The Boys From The East'), dort ein rotziger Punk-Groove ('Boozed, Broads And Beelzebub'), und immer dann, wenn's sein muss, auch ein flottes, berauschendes Solo, welches selbst einem gewissen Elvis gut zu Gesicht gestanden hätte ('Life Of A Fighter') - an Abwechslung mangelt es dem zweiten Album des Black-Metal-Ablegers nicht. Und zumindest das hat man den britischen Vorzeige-Schmutzrockern deutlich voraus ...
Sicher, die Hintergründe dieser Band sind fragwürdig, und auch die Glaubwürdigkeit mag auf dem Papier Zweifel aufrufen. Aber warum genehmigt man Shagrath und Co. nicht auch mal, zünftig die Sau rauszulassen? Schließlich verstehen die Jungs auch in diesem Bereich ihr Handwerk und veröffentlichen dieser Tage mit "Booze, Broads And Beelzebub" ein wahrhaftig starkes, mitreißendes Album, das den Terminus "Doomsday Rock 'n' Roll" noch einmal komplett neu definiert. Und genau deswegen gibt es auch eine fette Empfehlung an all diejenigen, die über die Engstirnigkeit im Black Metal herzlich lachen können. Wie überflüssig diese ist, beweisen einige Protagonisten auf dieser Platte.
Anspieltipps: Wine Of Sin, Life Of A Fighter, Hate This Town, Raise Your Flag
- Redakteur:
- Björn Backes