CHROME MOLLY - Hoodoo Voodoo
Mehr über Chrome Molly
- Genre:
- Hard Rock / NWoBHM
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- earMUSIC
- Release:
- 27.01.2017
- In The Beginning
- Can't Be Afraid Of The Dark
- Some Kind Of Voodoo
- Pillars Of Creation (Albion)
- Now That Those Days Have Gone
- Indestructible
- Save Me
- Rock For You
- Feeling Pressurised
- Dial 'F' For Freakshow
Die NWoBHM-Veteranen kommen mit starkem Heavy Rock zurück!
CHROME MOLLY heißt eine britische Band, die ich immer nur vom Namen kannte und im Gedächtnis korrekt in die NWoBHM-Schublade gepackt hatte. Mit "Hoodoo Voodoo" gibt es nun ein sechstes Studio-Album. Man darf ganz realistisch sagen: Den großen Kultstatus hatten die Jungs nie. Es handelte sich um eine spät auf der Bildfläche erschienene Band, die den Meistern der NWoBHM nie das Wasser reichen konnte und auch nicht zum absoluten Geheimtipp taugte. Den Underground-Hit für die nächste ROXXCALIBUR-Scheibe hat die Band auch nicht parat.
Daher können wir uns ganz unbefangen mit dem neuen Scheibchen befassen. Mit knappen 40 Minuten beschenken uns die Veteranen und verneigen sich schon in den Gitarrenharmonien vor den Großen wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und THIN LIZZY. Das ganze Album bewegt sich zwischen frühem Achtziger-Metal und klassischem Hard Rock. Und das passt eigentlich gut zu einer NWoBHM-Band. Der eigenwillige, aber durchaus charismatische Gesang von Steve Hawkins ist sicher nicht jedermans Sache, passt aber hervorragend zur Musik und verhilft der Band zu einem eigenständigen Sound.
Während der Gitarrensound klar im Metal von Truppen wie SAXON oder den Jungfrauen ('Can't Be Afraid Of The Dark') verwurzelt ist, erinnert der Keyboardsound an klassischen AOR oder auch an den Hard Rock der 70er ('Some Kind Of Voodoo'). Auch die hochklassigen Gitarrensoli überzeugen. Trotz all der angeführten Referenzen klingen die Jungs durchweg eigenständig und unterscheiden sich von den großen Vorbildern. Die AOR-Nummer 'Now That Those Days Have Gone' schielt Richtung Country und Southern Rock, aber das passt trotzdem ganz gut. Der größte Ohrwurm heißt 'Save Me' und fräßt sich mit seinem Refrain sofort in die Schädeldecke ein. Darf man mögen.
Manchmal würde dem Material noch ein bisschen mehr Punch gut tun, und so charismatisch Hawkins klingt, kann das über seine technische Limitierung nicht hinwegtäuschen. Alles in allem haben wir es aber mit einem würdevollen Spätwerk der Briten zu tun. Wer auf gut gemachten, melodischen Metal an der Grenze zum Hard Rock der frühen Achtziger steht, sollte in diese Scheibe reinhören.
Anspieltipps: Can't Be Afraid Of The Dark, Now That Those Days Have Gone, Save Me.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer