CHTHONIC - Pandemonium
Mehr über Chthonic
- Genre:
- Symphonic Black Metal
- Label:
- Deathlight Records/ SPV
- Release:
- 25.01.2008
- City Of Obscurity
- Onset Of Tragedy
- Revert To Mortal Territory
- Grab the Soul To Hell
- Decomposition Of The Mother Isle
- Floated Unconsciously In The Acheron
- Indigenous Laceration
- Bloody Gaya Fulfilled
- Quasi Putrefaction
- Guard The Isle Eternally
- Relentless Recurrence
Symphonisch, bombastisch, voller Pathos: Für extreme Black Metal-Puristen der alten Knarzrausch-Schule dürften CHTHONIC gänzlich ungenießbar sein. Doch wer jenseits solch eingefahrener Denkstrukturen intelligente, extreme und düstere Musik zu schätzen weiß, sollte sich einmal mit den sieben Musikern aus dem fernöstlichen Taiwan beschäftigen. Dazu gibt jetzt deren Label eine exzellente Gelegenheit: Mit "Pandemonium" erscheint in diesen Tagen ein liebevoller Zusammenschnitt der ersten zehn Jahre Bandgeschichte. Dem Anlass entsprechend scheinen CHTHONIC nicht nur wie immer auf ihr perfekt sitzendes Face-Paint viel Wert zu legen: Auch ihre neue CD ist wunderschön gestaltet. Die Hülle ist ein aufwendiger Kartondruck, darin finden sich eine hübsche Bandchronologie, statt eines Booklets mehrere Spielkarten mit Fotos und Texten, obendrauf noch zwei schick bedruckte Quadrate aus asiatischem Bastelpapier. Von Styling verstehen CHTHONIC offenbar eine ganze Menge.
Von Musik zum Glück auch. Denn der gebotene Black Metal ist ein schwarzer Feinschmecker-Salat aus 'mal rasenden, 'mal abwartenden Passagen, europäisch plus fernöstlich anmutenden Melodien, kräftigem Gekreische, sanften Frauenstimmen, nie nervenden Keyboards und eben viel, viel Abwechslungsreichtum. In ihrer Mehrzahl erreichen die Songs dabei locker die Sechs-Minuten-Grenze und halten über solche lange Zeit auch die nötige Spannung durch. Hört euch einfach solche Perlen wie 'Quasi Putrefaction' an. Der Sound zu diesem Werk ist ebenso bombastisch ausgefallen, weswegen auch frühe CHTHONIC-Fans ein Ohr riskieren können: Songs wie 'Guard The Isle Eternally' klingen so noch einen Zacken schärfer und transparenter als im Original. Dazu kommen zu sieben Klassikern noch vier neue Songs, die mühelos den gebotenen Standard halten können. Deswegen die Botschaft nun auch an CHTHONIC-Neulinge, die Lust auf frische Schwarzwurzel-Klänge haben und denen der ewig gleiche Mix aus DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH langsam eintönig wird: Mit den mehrfach preisgekrönten Taiwanesen gibt es nun eine ernste Alternative, die sogar textlich aus dem üblichen Satansrahmen fällt. Denn die Band singt nicht von Tod und Teufel, sondern in Englisch und Mandarin über die Sagen ihrer in der jüngeren Geschichte stets unterdrückten Heimat. Wärmstens zu empfehlen!
Anspieltipps: Guard The Isle Eternally, Quasi Putrefaction, Grab The Soul To Hell
- Redakteur:
- Henri Kramer