CHURCH OF MISERY - Born Under A Mad Sign
Mehr über Church Of Misery
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rise Above Records/ Soulfood
- Release:
- 16.06.2023
- Beltway Sniper (John Allen Muhammad)
- Most Evil (Fritz Haarmann)
- Freeway Madness Boogie (Randy Kraft)
- Murder Castle Blues (H.H. Holmes)
- Spoiler
- Come And Get Me Sucker (David Koresh)
- Butcher Baker (Robert Hansen)
True-Crime-Doom.
True Crime erfreut sich seit Jahren schon wachsender Beliebtheit, was nicht nur aus diversen Dokumentationen und Podcasts resultiert. Die Japanische Doom-Metal-Legende CHURCH OF MISERY stellt sich dieser Thematik schon seit ihren Anfangstagen, seit ihrem "Master Of Brutality"-Debüt vermischt Bandkopf Tatsu Mikami betonschwere Riffs mit der morbiden Serienmörder-Thematik. Seit 2016, dem "And Then There Were None…"-Einschlag, wurde es allerdings still um die CHURCH OF MISERY-Mitglieder, doch nun ist Mikami mit Album Nummer sieben, einem veränderten Line-Up und neuen Inhalten aus der Kriminalgeschichte zurück.
So unbekannt ist der neue Sänger Kazuhiro Asaeda aber nicht, war er doch schon in den ersten, zarten Anfangstagen an der Seite Mikamis und bringt eine recht eigenständige Klangfarbe mit, die zum schweren Bass, den noch schwereren Riffs und dem zähflüssigen, aber druckvollen Tempo gut passt, wenn die Band in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele blickt. Hier geht es aber in aller Deutlichkeit nicht um eine Glorifizierung der Protagonisten, sondern um eine sehr kritische Auseinandersetzung derer Taten. Und einmal mehr untermalen die CHURCH OF MISERY-Jungs diese auf ihre ganz eigene, starke Art und Weise.
Betonschwere Riffs, eine sehr bedrückende, düstere Atmosphäre, die dynamischen Songs staubtrocken und eindringlich und Vocals, die ihre Wirkung definitiv nicht verfehlen. In jeder Facette ist der frühere BLACK SABBATH-Einfluss spürbar, über 50 Minuten lang durchkreuzt ein markanter Iommi-Groove das Album und drückt stets das Riff in den Vordergrund. Dazu kommen allerlei Snippets und Radioeinspielungen, die beispielsweise 'Beltway Sniper (John Allen Muhammad)' oder 'Freeway Madness Boogie (Randy Kraft)' so bedrückend nah wie nur möglich erscheinen lassen. Zugegeben, das ist schwere Kost, die uns nah an den Wahnsinn bringt.
Da spielt eine lupenreine Produktion den Songs selbstverständlich in die Karten, von denen das schleppende, eindringliche 'Most Evil (Fritz Haarmann)', der uns auch auf dem Artwork begegnet, sowie das sehr schwungvolle und leicht psychedelisch angehauchte 'Come And Get Me Sucker (David Koresh)' die größte Wirkung erzielen und generell zum Besten gehören, was die CHURCH OF MISERY-Crew in all ihren Jahren auf Papier gezaubert hat. Da passt stilistisch die 'Spoiler'-Nummer wie die Faust aufs Auge.
Wie gesagt, die Thematik auf generell allen Werken dieser Band ist harter Tobak und bei näherer Betrachtung nichts für schwache Nerven. Doch musikalisch ist der Heavy Doom aus dem Land der aufgehenden Sonne ein absoluter Szene-Leckerbissen und eine abermalige Weiterentwicklung des ohnehin schon guten Vorgängers. Doch die Japaner haben wieder zugelegt und ein starkes Werk erschaffen, zumal sie mit Asaeda auch (wieder) einen Mann in den Reihen haben, der den Songs das gewisse Extra verleiht.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp