CHURCH OF THE SEA - Eva
Mehr über Church Of The Sea
- Genre:
- Doom / Ambient
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- These Hands Melt
- Release:
- 11.04.2025
- How To Build A Universe, Pt. I
- The Siren's Choice
- Eva
- Widow
- Garden Of Eden
- Churchyard
- How To Build A Universe, Pt. II
Ein leidenschaftlicher Kampf gegen die Trägheit.
Doomgaze nennt CHURCH OF THE SEA das eigene Schaffenswerk, und wenn man sich die Hauptbestandteile des neuen Albums etwas näher zu Gemüte führt, kann man halbwegs nachvollziehen, wie die italienische Combo auf diese eigentümliche Stilbezeichnung gekommen ist. "Eva" beinhaltet ganz sanfte Shoegaze-Elemente, die in einem recht intimen Feld epischer Ambient-Klänge langsam aber stetig zur Entfaltung kommen und von der traurigen, finsteren Atmosphäre des klassischen Doom getragen werden. Damit wäre das dann auch geklärt.
Leider kämpft der neue Silberling mit der Zeit jedoch gegen eine gewisse Trägheit, die auch von der Summe der wirklich vorzüglichen Elemente nicht mehr in Gänze kompensiert werden kann. Das einheitliche Tempo von "Eva" ist dabei das vielleicht größte Problem, wweil es kaum Bewegung in den Output bringt und letztlich auch nicht verhindern kann, dass die Songs gerade zum Ende hin relativ zäh voranschreiten. Zwar bleibt der wunderbare Gesang von Frontdame Irene ständig gespeichert und ist vielleicht auch die wichtigste Waffe von CHURCH OF THE SEA, doch die zuletzt eher steife Dynamik der sieben Kompositionen bleibt trotz allem bestehen und entpuppt sich als lähmendes Element einer an sich wirklich interessanten Scheibe.
Es ist nämlich wie so häufig: Jeder Song ist individuell richtig stark, die beigefügten Zutaten tragen etwas Mystisches in sich, die reduzierte Instrumentierung schafft Intimität und einige fein zusammengewobene Melodien, die durchaus hängen bleiben. Aber in der relativen Masse ist zu wenig Raum für kurze Eruptionen, nimmt man das fabelhafte, etwas "lautere" 'Garden Of Eden' einmal aus der Betrachtung heraus.
Es ist eine Menge Potenzial gegeben, nicht zuletzt dank dieser richtig starken Stimme. Aber letztlich darf gerne noch etwas mehr passieren, damit die kurzfristige Spannung auch auf der gesamten Strecke konserviert bleibt. Dies ist nämlich der entscheidende Haken eines ansonsten durchweg hörenswerten Werkes.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes