CHURCHILL - Ravage
Mehr über Churchill
- Genre:
- Heavy Rock / Southern Metal / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.08.2015
- Intro
- Replay
- Ravage
- Evidence
- Fasciné
- Immobile
- Automne
- Aliéné
- Criminel
- Nomade
Fetziges aus den Sümpfen und Wüsten rund um Paris
Auch wenn man es bislang nicht für möglich gehalten hätte: in der Gegend rund um Paris scheint es sowohl eine Wüste zu geben, wie offenbar auch eine Sumpflandschaft, die jener des US-amerikanischen Südens nicht unähnlich ist. Und damit meine ich keineswegs etwaige neu installierte Besucherattraktionen im "Parc Zoologique de Paris" - nein, ich fühle es und kann es auch hören, dass dem so ist.
Bevor sich jetzt jemand ernsthaft Sorgen um mich machen sollte: keine Bange, völlig durchgeknallt bin ich (noch?) nicht, "Ravage" von den aus der französischen Hauptstadt stammenden Burschen von CHURCHILL hat mich aber schon nach kurzer Zeit daran denken lassen.
In den fünf Jahren der Band-Existenz scheint sich die Truppe das nötige Rüstzeug für die Umsetzung ihres Sounds geholt zu haben und versteht es einen gelungenen Mix aus diversen Anleihen mit Schmackes und reichlich Groove zu kredenzen.
An Einflüssen sind von KYUSS über CORROSION OF CONFORMITY und DOWN bis hin zu QUEENS OF THE STONE AGE und den FOO FIGHTERS unterschiedlich zu verortende Bands herauszuhören, durch die wuchtige Vortragsweise des Quintetts wurden diese jedoch allesamt zu einem mächtig rockendem Gerät kombiniert. Dennoch schaffen es die Franzosen locker ihre zumeist recht heftigen und in einem gewissen Maße sogar mit einer an MOTÖRHEAD gemahnenden Räudigkeit ausgestatteten Ergüsse nicht nur handwerklich ordentlich, sondern obendrein auch verdammt originell an den Zuhörer zu bringen.
Da Frontmann Axel in der Landessprache vorträgt, erhält die Chose jedoch nicht nur eine hohes Maß an Eigenständigkeit, man muss bei aller Toleranz und Offenheit sehr wohl auch hinzufügen, dass "Ravage" dadurch auch eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt, zumal der Kerl nämlich auch noch recht tiefkehlig ins Mikro röhrt und so nicht immer auf Anhieb zu erkennen ist, dass es sich um französische Lyrics handelt.
Für den großen Wurf wirkt die Chose in Summe noch zu eigenwillig und wohl auch zu exotisch - hat man sich jedoch zumindest einmal daran gewöhnt, läuft die Scheibe (im Idealfall in Kombination mit dem Lieblingsgetränk seiner Wahl.....) verdammt gut rein! Vorausgesetzt natürlich, man mag es gerne amtlich rockend und mit entsprechenden Tritten in den verlängerten Rücken - in welcher Sprache auch immer.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer