CIMINERO - Subterranean Awakening
Mehr über Ciminero
- Genre:
- Doom Metal / Occult Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.11.2019
- Awakening
- The Sign
- Inferno
- Culto Notturno
- Journey Through The Zodiac
- Dare To Dream
- The Holy Mountain
- Dismal Demise
In den Fängen einer Hexe....
Diesem Quartett aus der finnischen Hauptstadt merkt man seine Herkunft nicht wirklich an, auch wenn den Songs ihres Erstlingswerks durchaus ein Hauch Melancholie anhaftet. Doch der erst seit 2018 in dieser Formation aktive Vierer versteht es gut, unterschiedliche Einflüsse zu einer eigenständigen wie unverkennbaren Melange zu verquicken und versucht erst gar nicht landestypisch zu klingen.
Die Musik an sich scheint tief im Doom verwurzelt, im Unterschied zu anderen Genre-Kollegen schafft es CIMINERO allerdings, die Songs binnen verhältnismäßig kurzer Zeit auch zu finalisieren. Psychedelisch angehauchte Instrumentalpassagen sucht man daher auf "Subterranean Awakening" ebenso vergeblich wie ausgedehnte Soli. An Intensität mangelt es aber dennoch nicht.
Zum einen, weil es die Burschen an den Instrumenten durch sauberes und präzises Spiel schaffen, für Atmosphäre zu sorgen, und zum anderen, weil Sängerin Valentina Vigato über eine sehr tief unter die Haut gehende Stimme verfügt. Dabei kommt ihr Vortrag eher ruhig und besonnen aus den Boxen und wirkt zu keiner Sekunde exaltiert. Dennoch fühlt man sich durch ihren Gesang regelrecht verzaubert und zudem auch direkt von ihr angesprochen. Gut, dass sie in "The Sign" lediglich davon berichtet, dass die Hexen brennen und uns nicht dazu anstiftet, diesbezüglich aktiv zu werden....
Da Valentina italienischer Herkunft ist, lässt sich vermuten, dass der Bandname (ein Portmanteau aus den Wörtern "Cimitero" (Friedhof) und "Nero" (Schwarz) in ihrer Muttersprache) ebenso auf ihre Kappe geht wie der Text zu 'Cultto Notturno'. Dieser Track erweist sich als eines der Highlights von "Subterranean Awakening". Zum einen klingt die Stimme dabei noch ein bisschen befremdlicher und dadurch noch mehr nach Hexe, außerdem erweist sich die Eleganz der italienischen Sprache mit der offenbar dezent an frühe CATHEDRAL angelehnten Vortragsweise als überaus interessante, wenn auch eigenwillige, auf jeden Fall aber effektive Kombination.
Zu meckern gibt es an diesem Dreher generell nicht viel. Okay, die Spielzeit von nur knapp 30 Minuten darf gerne diskutiert werden, und auch das Artwork hätte gerne weniger farbenfroh gestaltet werden können. Doch das ist - nicht nur für ein Debüt - Jammern auf ziemlich hohem Niveau. Check 'em out!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer