CIMMERIAN, THE - An Age Undreamed Of...
Mehr über Cimmerian, The
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hyborian Rage Records
- Release:
- 10.01.2025
- Shadow Kingdom
- Neckbreaker Of The Mountain
- Silver And Gold
- Darkwolf
- Mournblade
- Black Coast Tigris
- Deathstalker
- Monarch
Episch und dreckig - eine eigenwillige, starke Kombination!
Wenn man sich die Geschichte des klassischen Metals anschaut, gibt es erstaunlich wenige Bands, die ganz offensichtlich von der Fantasy-Welt eines Conan beeinflusst wurden, bzw. den Cimmerier zu einer Hauptfigur ihrer Geschichten gemacht haben. Bei THE CIMMERIAN sind die Einflüsse alleine des Namens wegen schon allzu sinnbildlich, allerdings liefert die gleichnamige Combo auch tonnenschweres Riffing, monumentalen Proto Metal und eine gesalzene Prise Doom, um den epischen Kosmos der Hauptfigur passend auszukleiden. Wer nun aber ausladende Melodien, hymnische Strukturen oder dergleichen erwartet, sieht sich schnell getäuscht. Das Trio aus Los Angeles bezieht seine Kraft vorwiegend aus dreckigen Gitarren, einer gehörigen ladung BLACK SABBATH und einigen nahezu Sludge-ähnlichen Ausbrüchen, die mit so mancher thrashiger Note noch einmal extra schmutzig ausformuliert wird - aber auch das passt perfekt.
Trotzdem darf man bei den acht frischen Tracks durchaus auch von echten Epen sprechen, weil THE CIMMERIAN die punkigen Einschläge vergleichsweise kurz hält und schon gesteigerten Wert darauf legt, dass sich die Songs schleppend, aber dennoch erhaben aufbauen. 'Silver And Gold' und 'Mournblade' mögen hier zwar immer noch (nicht zuletzt dank der harschen Vocals) die üblichen Grenzen des Epic Metals überschreiten, doch was den Gitarrensound, die melodischen Fragmente und auch die ausgedehnten Arrangements angeht, sind Freunde kauziger Legenden wie THE LORD WEIRD SLOUGH FEG hier genau an der richtigen Stelle. Schlicht und ergreifend deswegen, weil sich THE CIMMERIAN ausreichend Zeit nimmt, die einzelnen Komponenten nicht überfallartig an den Mann zu bringen.
Dennoch bleibt der Eigensinn erhalten, einerseits durch den recht rauen Sound ausgelöst, andererseits aber eben auch durch die entschlossenen Growls, die "An Age Undreamed Of..." ein ganzes Stückchen von vermeintlich vergleichbaren Acts wegziehen. Dies könnte zwar dazu führen, dass sich die Zielgruppe solcher Bands wie MANILLA ROAD nicht sofort angesprochen fühlt, ist aber beileibe kein Ausschlusskriterium, zumal es dem neuen Album auch seine Eigenständigkeit sichert, und das wiederum nicht um jeden Preis.
THE CIMMERIAN geht eigene Wege, fügt dem Genre neue Nuancen hinzu, kann sich hier aber auf die eigene Intuition verlassen, weil jede einzelne NUmmer nicht nur ordentlich kickt, sondern auch etwas Majestätisches zurücklässt. Mit genau dieser Mischung empfiehlt sich "An Age Undreamed Of..." auch für die Gemeinde der einschlägigen Underground-Festivals im klassischen Metal - genau dort möchte man die Herren nämlich möglichst bald sehr gerne erleben!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes