CINDERELLA - Heartbreak Station
Mehr über Cinderella
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Mercury
- Release:
- 21.11.1990
- The More Things Change
- Love´s Got Me Doin´ Time
- Shelter Me
- Heartbreak Station
- Sick For The Cure
- One For Rock&Roll
- Dead Man´s Road
- Make Your Own Way
- Electric Love
- Love Gone Bad
- Winds Of Change
Die Jungs hätten es sich soo einfach machen und dort ansetzen können, wo sie mit “Long Cold Winter” aufgehört hatten. Doch CINDERELLA sind den unbequemen Weg gegangen und haben den Bluestouch gegen Countryeinflüsse eingetauscht. Leider war das Album nicht so ein großer kommerzieller Erfolg wie sein Vorgänger, obwohl darauf großartige Musik verewigt wurde, die auch nach 14 Jahren noch zu gefallen weiß.
Schon das Anfangsriff von ‘The More Things Change’ hat einen leichten Honky-Tonk-Einschlag und rockt locker aus der Hüfte. ‘Love´s Got Me Doin´ Time’ weiß mit Bläsereinsätzen zu überzeugen und wäre so nicht auf dem Vorgängerwerk möglich gewesen. Mit ‘Shelter Me’ wird ein mit rockigen Elementen aufgepeppter Countrysong mit weiblichem Gospelgesang im Hintergrund geboten. Das erste Highlight ist die Gänsehaut-Akustikballade ‘Heartbreak Station’. Allein dieser Song ist den Kauf der CD allemal wert und der Text geht einem direkt ins Herz. ‘Sick For The Cure’ hätten LYNYRD SKYNYRD nicht besser hinbekommen. Ein Gute-Laune-Rocker mit Wippgarantie. Bei ‘One For Rock&Roll’ wird wieder Countryrock vom Feinsten zelebriert.
‘Dead Man´s Road’ hätte locker seinen Platz auf dem “Young Guns II”-Soundtrack gefunden. Das Lied kann auf die selbe Stufe wie BON JOVIs ‘Wanted Dead Or Alive’ gestellt werden. Besser kann man Westernrock nicht zelebrieren. Der Anfang von ‘Make Your Own Way’ kommt leicht AC/DC-mäßig rüber, spätestens beim Refrain jedoch hat man es mit einem unverkennbarem CINDERELLA-Stück zu tun. Auch hier kommt gegen Ende hin weiblicher Gesang zum Einsatz, der sehr gut passt und dem Stück die nötige Würze verleiht. Mit dem psychedelischen ‘Electric Love’ könnte man in Indien sehr leicht Schlangen beschwören. ‘Love Gone Bad’ bietet klassischen CINDERELLA-Rock, wie man ihn schon von den ersten beiden Alben her kennt. Das Ende geht über in eine Jazzsession und erinnert leicht an ‘Edge Of The World’ vom genialen “The Real Thing”-Album von FAITH NO MORE.
Die Akustikballade ‘Winds Of Change’ (nicht zu verwechseln mit dem Überhit der SCORPIONS ‘Wind Of Change’, der im selben Jahr erschien) beendet das Album versöhnlich.
Alle, die von den ersten beiden Alben begeistert waren, sollten vor dem Kauf dieser CD mehr als ein Ohr riskieren. Das Album braucht ein paar Durchgänge, bis es zündet, was vor allem daran liegt, dass die Stücke nicht mehr so rockig sind. Wer jedoch mit den neuen CINDERELLA “warm” wird, kann sich auf ein geniales Album freuen, das sich nicht so schnell abnutzt.
Anspieltipps: The More Things Change, Heartbreak Station, Dead Man's Road, Electric Love
- Redakteur:
- Tolga Karabagli