CINDERS FALL - The Reckoning EP
Mehr über Cinders Fall
- Genre:
- Melodic Death Metal/Thrash Metal
- Label:
- Transcend Records
- Release:
- 18.09.2009
- Dead Zone
- The Sorrow
- Beyond Existence
- I Inside
- The Reckoning
Eine junge britische Band mit dynamisch-frischem Mix aus Melodic Death und Thrash Metal, dem man den Spaß an der Sache anmerkt.
Vor einigen Wochen hat mich Anthony Masters, der Sänger einer relativ neuen britischen Band angeschrieben, ob wir nicht Interesse hätten, ihre zweite in Eigenregie veröffentlichte EP zu besprechen. Da junge englische Metalbands ja nicht gerade in inflationärem Maße nach Deutschland strömen, hat die Sache natürlich mein Interesse geweckt und so kam kurz darauf ein gebrannter Silberling nebst Infoblatt in meinem Briefkasten an: CINDERS FALL mit "The Reckoning".
Auf der EP sind fünf Songs enthalten, die sich stilistisch recht schnell als relativ moderner Melodic Death Metal mit merklicher Thrash-Schlagseite und keifendem Gesang verorten lassen. Das klingt anhand der Beschreibung wahrlich nicht nach einer sonderlich eigenständigen Truppe, und mit einer solchen haben wir es auch nicht zu tun. Die sechs Jungs aus Essex haben sich entschieden, einen Stil zu zocken, der heutzutage sehr weit verbreitet ist und ihnen sicher nicht zu einem Originalitätspreis verhelfen wird. Doch das ist den Jungs egal, sie machen das, worauf sie Bock und woran sie Spaß haben.
Wie schneidet die Band nun mit dieser Hörprobe bei einem Rezensenten ab, der prinzipiell immer auf der Suche nach besonders ausgefallenen Bands und dazu auch noch dafür bekannt ist, nicht der größte Fan moderner Death/Thrash-Sounds zu sein? Nun, es mag euch überraschen, aber sie schneidet gut ab. Sehr gut sogar. Warum? Weil schon die ersten Takte des Scheibchens klar machen, dass die Band eine richtig starke, druckvolle und doch lebendige Produktion auffährt und vor allem, dass sie sich nicht in konturlosem Hauptsache-Aggro-Gehampel verliert. Im Gegenteil: Gute Gitarrenmelodien sind Trumpf und zwar bei allen fünf Stücken. Wir haben tolle, teils mehrstimmige Gitarrenleads, schöne Soli und einen enormen metallischen Drive, der - zumindest auf die Länge einer EP - richtig Laune macht.
Klar, das hatten wir bei den alten Scheiben der bekannten Göteborg-Helden auch schon, und die Thrash-Kante hat auch eine Band wie ARSIS schon sehr überzeugend in den Sound inkorporiert. Die Originalität hat das Sextett also nicht unbedingt mit den Löffeln gefressen, aber im Gegensatz zu vielen anderen Genregängern wirkt das Werkeln dieser Jungs auf mich einfach erfrischend und nicht trendreiterisch. Warum das so ist, kann ich gar nicht so genau sagen. Es ist einfach ein Gefühl. Ein gutes Gefühl, das vermutlich daher kommt, dass ich meine der Band anzumerken, dass sie Spaß an ihrer Mucke hat.
Anspieltipps: Dead Zone, Beyond Existence
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle