CIRCLE OF BARDS - Tales
Mehr über Circle Of Bards
- Genre:
- Acoustic Folk
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Electrum Production / Twilight
- Welcome
- My Magic Song
- Scarlet Moon
- Fighting The Dragons
- Our Own Land
- Czarne Smoki
- Bridges We Shall Pass
- Teczowy Most
- When The Bard Sings
- Circle Of Bards
- Farewell
Dieser Bardenkreis ist Valium mit Honigmilch für Friedensbewegte.
Gebt's zu, ihr würdet auch spontan skeptisch, wenn ihr eine CD-Hülle aufklappt und euch ein freundlicher, akkurat gescheitelter Langhaariger im weißen, weiten Sackhemd, das mit etwas Schnürsenkel-ähnlichem im Ausschnitt lose zusammen gehalten wird, mit bedeutungsschwangerem, melancholischen Blick anstarrt. Mariusz Migalka heißt der Gute, stammt aus Polen und möchte uns gerne für sein Projekt CIRCLE OF BARDS begeistern. Ich sehe schon vor meinem inneren Auge, wie bei diesem Bandnamen auch das zweite Drittel meiner Leser fluchtartig dieses Review verlässt.
Und ja, alle Befürchtungen sind berechtigt: Was der Mariusz uns auf seinem Album "Tales" serviert, ist ein locker-flockiges Potpourri aus keltischer Folklore, Pocahontas, DIRE STRAITS und einem imaginären Split-Akustik-Album von BLIND GUARDIAN und FALCONER. Das tut niemandem weh, reißt aber auch niemanden vom Hocker. So hört man sich durch eine ganze Reihe kaum unterscheidbarer, nett-flauschiger Songs mit gezupft-getupften Gitarren und konsensfähigen Früchteriegel-Melodien – kurzum: gediegene Freundlichkeit aus garantiert biologischem Anbau. CIRCLE OF BARDS müssten jetzt nur noch über Jesus singen statt über Troubadix und schon wären sie die Ideal-Besetzung für den nächsten ökomenisch-ökologischen Kirchentag.
Auch wenn inzwischen keiner mehr bei mir ist, halte ich noch einmal fest: um wirklich schlecht zu sein, ist "Tales" einfach zu harmlos. Aber Harmlosigkeit geht Hand in Hand mit Bedeutungslosigkeit. Um scharf am Rande dieses Schicksal bewegen sich CIRCLE OF BARDS. Außerdem kriegt man auch noch Augenkrebs von dem furchtbaren Cover. Doch bevor mich jetzt die Bodenlosigkeit meiner sarkastischen Frechheit ins erstere stürzt, lege ich den Stift zur Seite, brate mir noch einen Hobbit zum Late-Night-Imbiss und höre vor dem Schlafengehen ein bisschen SLAYER. Habe die Ehre!
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan