CIRCLE OF RAGE - Rage In D-Minor
Mehr über Circle Of Rage
- Genre:
- Crossover / Hardcore
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Copro Productions
- Beyond The Barricades
- Unnatural Selection
- Fear Does Not Exist In This Dojo
- Oyfe
- Food For Thought
- Freedom Credits
- Ftse Fetish
- Cui Bono?
- No News Is Good News
- A Sheep In Wolf's Clothing
Wütend, ungezügelt, aber leider auch strukturlos
Die ungezügelte Power von RAGE AGAINST THE MACHINE und das mächtige Brett mancher NYC-Kapelle treffen auf dem aktuellen Silberling von CIRCLE OF RAGE aufeinander. Die Band spielt eine ziemlich zeitgemäße Variante des Hardcores, bewegt sich dabei nicht immer in bekannten Schemen und hebelt manchen stumpfen Groove mit einigen cleveren Breaks und diversen fast schon vertrackten Arrangements wieder aus. Doch genau diese progressive Interpretation eines ansonsten ungemein gradlinigen Sounds stellt die Briten auf "Rage In D-Minor" vor einen Haufen von Problemen. Und das elementarste hiervon: Die Musik kickt nur sehr bedingt.
Man fühlt sich nämlich irgendwie verloren, zwischen einigen kurzen Instrumentals, außergewöhnlichen Taktvarianten und gelegentlich sogar Post-rockigen Breaks. Die klare Linie besteht darin, dass es keine gibt, und wenn man sich überhaupt an etwas klammern kann, dann sind es die mancherorts rockigen Grooves, die auch für ein bisschen Bewegung sorgen. Aber sonst? Ja, sonst ist oftmals Fehlanzeige mit überzeugender Arbeit. Die Band verdreht sich ihr Material selbst, verzichtet bewusst auf eine gezielte Harke, missachtet aber derweil auch die Effizienz mancher stur durchgetretener Uptempo-Abfahrt. Viel lieber arbeitet CIRCLE OF RAGE in mittleren Geschwindigkeitsregionen, was sich angesichts der gerade im hinteren Abschnitt interessanten Rhythmen zwar bezahlt machen könnte, den Lohn aber schlussendlich dennoch nicht erbringt, weil der erhoffte Nackenschlag auch in den brachialeren Parts von "Rage In D-Minor" ausbleibt.
Paradox an der ganzen Sache: CIRCLE OF RAGE bemüht sich um ABwechslung in einem eingefahrenen Genre und versucht es innovativ. Doch am Ende bleibt außer reichlich Stückwerk nicht viel übrig, abgesehen vielleicht von ein paar ordentlichen Riffs. Hardcore ist eben keine Kopfsache - und das müsen sich die Briten künftig einfach noch mehr zu Herzen nehmen.
Anspieltipp: No News Is Good News
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes